Stand: 25.08.2016 17:00 Uhr

CDU-Fraktionschef Daniel Günther im Sommerinterview mit NDR 1 Welle Nord: Union will "harten Kurswechsel" in der Bildungspolitik

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag, Daniel Günther, beklagt, dass es in Schleswig-Holstein zu viele studierunfähige Abiturienten gibt. Im Sommerinterview mit NDR 1 Welle Nord griff Günther zudem den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer scharf an. Dieser hatte Spekulationen über einen eigenen Kanzlerkandidaten der CSU losgetreten.

CDU-Fraktionschef Daniel Günther hat einen "harten Kurswechsel" in der Bildungspolitik angekündigt, sollte die Union nach der Landtagswahl regieren. Zurzeit gehe es "einfach nur darum, möglichst viele Menschen zum Abitur zu bringen. Und als Krönung obendrauf, danach an unsere Hochschulen zu schicken", sagte Daniel Günther NDR 1 Welle Nord. Diesen Weg bezeichnete er als falsch. Inzwischen müssten immer mehr Schulabgänger in Vorsemestern von den Hochschulen erst darauf vorbreitet werden, studierfähig zu sein, meinte der Oppositionsführer im Landtag. "Daran muss man irgendwann sehen, dass es keinen Sinn macht, mehr Abiturienten zu produzieren, indem man schlicht und ergreifend die Anforderung senkt." Günther kündigte an, die Kernkompetenzen an den Schulen stärken zu wollen. Sollte dadurch am Ende die Abiturquote im Land wieder sinken, sei das ein Ergebnis, mit dem er gut leben könne. Ziel sei es, dass alle Abschlüsse wieder etwas zählten und man danach eine solide Berufsausbildung beginnen könne. Eine erneute Diskussion über Schulstrukturen schloss Günther dagegen aus.

Im NDR Sommerinterview ging Günther auch auf die Diskussion um den Kanzlerkandidaten der Union ein. Er wies dabei die von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) angestoßene Diskussion über einen eigenen CSU-Kanzlerkandidaten scharf zurück. Er frage sich manchmal, "ob das nicht so ein bisschen Getue von Halbstarken ist", sagte Daniel Günther. Von der CSU wünsche er sich ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit und nicht immer Spielereien. Dafür sei Politik ein zu ernsthaftes Geschäft. Zugleich plädierte er dafür, dass CDU und CSU erneut mit Angela Merkel als Spitzenkandidatin antreten. Ministerpräsident Seehofer hatte in einem Interview mit dem ZDF gesagt, es sei noch nicht sicher, ob es ein gemeinsames Programm und einen gemeinsamen Spitzenkandidaten bzw. Kandidatin der Unionsparteien für die Bundestagswahl geben werde.

Ein Video des Interviews finden Sie auf ndr.de/sh.

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