Airbus hat in Finkenwerder Problem mit Seeadlern
Der Luftfahrtkonzern Airbus hat ein Problem mit zwei Seeadler-Pärchen, die in der Nähe des Betriebsflughafens in Finkenwerder brüten. In den vergangenen Wochen kamen die Tiere den startenden und landenden Flugzeugen teilweise nahe. Grund dafür sind die zahlreichen Kaninchen auf dem Flughafengelände, die den Greifvögeln als Beute dienen. Das berichtet das "Hamburg Journal" des NDR-Fernsehens.
Airbus sorge sich um die Sicherheit von Starts und Landungen der Flugzeuge, aber auch um die Tiere, die jahrelang als gefährdete Art eingestuft waren, so das "Hamburg Journal". Der Konzern bestätigte, dass sich die großen Greifvögel in den vergangenen Wochen regelmäßig auf dem Werksgelände aufgehalten hätten. Der Vogelschlagbeauftragte des Unternehmens versuche, die Vögel vom Gelände zu vertreiben.
"Es ist nicht möglich, Seeadler grundsätzlich vom Airbus-Werksgelände fernzuhalten", erklärte der Konzern in einer Stellungnahme. Airbus darum bemüht, das Werksgelände möglichst unattraktiv für diese Tiere zu machen. Bei drohender Gefahr im Zusammenhang mit dem Flugbetrieb müssten Vögel auf dem Werksgelände vergrämt werden, zum Beispiel durch spezielle Pyrotechnik oder durch eine Begehung mit Jagdhunden.
Der Naturschutzbund Deutschland dagegen bezweifelt die Maßnahmen. "Seeadler sind sehr ortstreu. Sie haben feste Reviere. Sie werden also immer wieder aufs Airbus-Gelände zurück kommen, weil sie hier bei der Nahrungssuche Erfolg hatten", sagt Marco Sommerfeld, Ornithologe beim NABU. Und auch wenn Adler gut sehen könnten, sei es nicht ausschließen, dass ein Seeadler dort mit einem Flugzeug kollidiere.
Die Seeadler brüten in ihren Horsten am Elbufer in Finkenwerder und den angrenzenden Gebieten. Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) hatte den Seeadler bis 1993 als "gefährdet" geführt. 1994 wurde die Art wegen der Bestandszunahmen auf "gering gefährdet" und 2005 auf "nicht gefährdet" heruntergestuft.
8. Mai 2014/RC
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