Stellungnahme des NDR zu Echo Jazz

In einem Artikel zum Musikwettbewerb „Echo Jazz“ und zur Saxofonistin Anna-Lena Schnabel erhebt „Zeit online“-Autor Ulrich Stock heftige Vorwürfe gegen den NDR. Bedauerlich, dass er nicht beim NDR nachgefragt hat. Immerhin kam der Vorschlag für den in der Gala aufgeführten Titel „Peace“ aus der prämierten Schnabel-CD von ihrer Seite; Frau Schnabel hat schriftlich ihr OK gegeben. Einzelheiten zum Ablauf finden sich in beigefügter Stellungnahme von NDR Unterhaltungschef Thomas Schreiber. Dass der NDR dem Jazz einen hohen Stellenwert einräumt, beweist er u. a. in den täglichen Jazz-Sendungen auf NDR Info, mit Jazz auf NDR Blue (im Digitalradio) und mit den regelmäßigen NDR Jazz Konzerten (u. a. mit der NDR Bigband).

Stellungnahme von Thomas Schreiber, Leiter NDR Programmbereich Fiktion & Unterhaltung:

Im Vorfeld der Übertragung des „Echo Jazz“ am 1.Juni 2017 ist es offenbar zu gravierenden Missverständnissen zwischen Frau Schnabel und der vom Bundesverband Musikindustrie beauftragten Produktionsfirma gekommen, die wir sehr bedauern. Veranstalter des „Echo Jazz“ ist der Bundesverband Musikindustrie, der NDR überträgt die Gala. Der NDR Redaktion war ein Auftritt von Frau Schnabel als Vertreterin der jungen Jazz-Generation besonders wichtig. Zugleich hatte die Redaktion das Ziel, in der Übertragung von der Preisverleihung eine musikalische Brücken zwischen Avantgarde und Tradition zu schlagen. Deshalb fiel die Entscheidung, für den Auftritt von Frau Schnabel das auf ihrer nominierten CD enthaltene Stück „Peace“ von Horace Silver auszuwählen.

Der Vorschlag für diesen und zwei alternative Titel war vom Tour-Management von Frau Schnabel gekommen. Am 4. Mai 2017 teilte Frau Schnabel zu der Auswahl des Titels „Peace“ schriftlich mit: „Das ist alles von meiner Seite gar kein Problem. Peace machen wir gerne, Probe am 31. Mai geht auch (...). Freue mich sehr bei der Preisverleihung spielen zu dürfen.“

Uns macht betroffen und entsetzt, dass Frau Schnabel die Auswahl in Wahrheit als problematisch empfunden und die Entscheidung gegen eines der anderen Stücke als „Verbot“ bezeichnet hat.