Die Mischung

Nach zwei spannenden Aufnahmetagen wurde in der darauffolgenden Woche der Sprachschnitt vorbereitet. Die besten Aufnahmen für jede Szene wurden ausgewählt und chronologisch zusammengeschnitten.
Dann begann die Hauptarbeit für die Mischung. Sprache, Geräusche und Musik, alles lief bei Tonmischerin Linda zusammen.

Schritte sind nicht gleich Schritte

Wenn im Drehbuch steht 'Schritte von Nicole und Sebastian', sind diese Schritte selten immer gleich. So mussten unzählige Schritte und Stops, Bauplanen, zerbrechendes Glas und Türen, Schüsse, Schläge, Tiere eingebaut und alles genau getimed werden. Szene für Szene arbeiteten sich Linda und Jana durch das Drehbuch, während Nils, Christoph und Cihan die letzten Geräusche aufnahmen (siehe Geräuscheaufnahmen). Nachdem auch diese ihren Platz im Hörspiel gefunden hatten, war der nächste Schritt, die Atmo, oder auch Atmosphäre, zu bauen.

Sturm, Büro, Werft und Keller

Jede Szene und jeder Spielort benötigt eine eigene Atmo, um dem Hörer das richtige Gefühl für die Umgebung zu geben. Eine Büroatmosphäre, eine für die Umgebung der Werft, eine für die Szenen an Deck des Schiffes, eine für die Brücke. Eine Atmosphäre für die Gänge und den Keller der alten Werft und für die Werfthalle. Hier benötigt man das Klappern einer Tastatur, dort das Geschrei von Möwen. Dann wieder Wellenrauschen und Sturmgeheul. Teilweise sind es nur geringfügige Unterschiede im Ton, die dem Zuhörer einen ganz anderen Eindruck vermitteln können.

"Woher kam das?"

Ein solcher Unterschied ist zum Beispiel die Richtung aus der ein Ton kommt. Auch dieses Detail wurde in der Mischung festgelegt. Das räumliche Bild im Kopf des Zuhörers wurde immer detaillierter. Ratten, die von einer Seite zur anderen huschen, der Sturm, der um einen herum tost, Stimmen und Geräusche von denen man nur erahnen kann, woher sie kommen.
Auch die Größe der Räume spielt dabei eine Rolle. Von einer großen Werfthalle, über ein kleines Büro in den Keller spielen Hall und Reflexionen eine wichtige Rolle. Das einzige was nun noch fehlte, bevor es an die Feinabstimmung gehen konnte, war die Musik.

VIDEO: Die Mischung macht es (3 Min)

Musik als Spannungträger

Chris Schütze komponierte eigens für das Hörspiel mehrere Musikstücke. Nach Absprachen mit Regisseurin Jana und dem Team sowie den daraus resultierenden kleinen Änderungen konnte die Musik ins Hörspiel eingesetzt werden. An einigen Stellen gestaltet sie den Übergang zwischen zwei Szenen, an anderer Stelle untermalt sie die Stimmung der Handlung und Situation, in der sich die Figuren und der Hörer gerade befinden.

Die Feinabstimmung

Da nun alle Komponenten vorhanden waren, konnten die Lautstärken angepasst werden. Sprache und Geräusche, unterschwellige Musik und Atmosphäre – alles wurde genau aufeinander abgestimmt. Das Ergebnis kann sich hören lassen.

Von dem Endergebnis werden CDs produziert und die Premierenfeier steht an. - Das Projekt nähert sich dem Ende.

 

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