Die Jahre 1924 bis 1947

"Hier ist die Norag". Mit diesen Worten des künstlerischen Leiters Hans Bodenstedt begann am 2. Mai 1924 der Rundfunk in Norddeutschland - dezentral aufgebaut, staatlich kontrolliert und mit Beteiligung privater Geldgeber. Das neue Medium fand zunächst vor allem im städtischen Raum Zuspruch, insbesondere bei den bürgerlichen Schichten und bei jüngeren Leuten. Im Sommer 1932 verstaatlichten die regierenden Nationalsozialisten den Rundfunk; die Zeit der Gleichschaltung begann. Aber bereits am 4. Mai 1945 wurde der Sendebetrieb unter der Obhut britischer Offiziere wieder aufgenommen. Mit dem Übergang von "Radio Hamburg" zum Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) begann die Blütezeit des Radio.

NDR Geschichte(n), Norag Radiohörer mit der Zeitung "Die Norag", ca. 1933.

1924: Der Norden geht auf Sendung

2. Mai 1924: Aus Hamburg sendet erstmals die Nordische Rundfunk AG, kurz Norag. Anfangs gibt es nur 896 zahlende Hörer, aber das ändert sich schnell. mehr

Here is Radio Hamburg: Die britische "Mannschaft" vor der Rundfunkanstalt, 1945 © NDR

1945 bis 1947: Der NWDR unter britischer Kontrolle

4. Mai 1945: Mit Kriegsende kehrt auch der Rundfunk zu demokratischen Strukturen zurück. Radio Hamburg heißt der Sender in der britisch besetzten Zone. mehr

Kurt Esmarch (r.), Sprecher des "Hafenkonzerts", bei einem Interview auf der "Cap Arcona" 1931. © NDR

Live vom Ozeandampfer: Das "Hamburger Hafenkonzert"

9. Juni 1929: Die Norag sendet das erste "Hamburger Hafenkonzert". Es wird ein Riesenerfolg. Noch heute ist die Sendung jeden Sonntag im Programm. mehr

Weltefunkorgel 1931

Die Welte-Funkorgel: Ein Multitalent für das Radio

8. November 1930: Ein ganz besonderer Klang erfüllt den großen Sendesaal der Norag an der Rothenbaumchaussee in Hamburg - die neue Welte-Funkorgel. mehr

Das Norag-Haus 1931

Ein Funkhaus für den Norden

8. Januar 1931: Schlichte Architektur und neueste Technik - in der Hamburger Rothenbaumchaussee wird eines der modernsten Funkhäuser Europas eingeweiht. Es besteht bis heute. mehr

Joseph Goebbels mit erhobenen Zeigefinger. © picture-alliance / dpa

Im Dienst der "Volksgemeinschaft"

Sommer 1932: Der Rundfunk in Deutschland wird verstaatlicht. Mit dem Medium erhalten die neuen Machthaber und Propagandachef Joseph Goebbels ein wirksames Propagandainstrument. mehr

Das NWDR-Funkhaus an der Rothenbaumchaussee in Hamburg Ende der 40er-Jahre. © NDR

Radio Hamburg: Der erste Sender nach dem Krieg

4. Mai 1945: "Here is Radio Hamburg, a station of the Alliied Military Government" - mit diesen Worten nehmen die Briten den Sendebetrieb im besetzten Funkhaus wieder auf. mehr

Peter von Zahn: Journalist, Rundfunkmann der ersten Stunde und Mitbegründer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. © NDR

Peter von Zahn: Radiomann der ersten Stunde

1. Juli 1945: Peter von Zahn nimmt seine Arbeit bei Radio Hamburg, dem Vorläufer des Nordwestdeutschen Rundfunks, auf. Er prägt mehr als zwei Jahrzehnte den neuen journalistischen Ton. mehr

Morgengymnastik mit Hildegund Bobsien © NDR

Morgengymnastik mit Hildegund Bobsien

13. Juli 1945: Die examinierte Gymnastiklehrerin Hildegund Bobsien beginnt ihre Tätigkeit im Hamburger Funkhaus. In ihrer Sendung begrüßt sie turnfreudige Frühaufsteher. mehr

Axel Eggebrecht und von Peter von Zahn © NDR

Die Geburt des kritischen Journalismus

15. Juli 1945: Nur wenige Wochen nach der Besetzung des Hamburger Funkhauses durch die Briten arbeiten dort wieder deutsche Mitarbeiter. Dazu gehören Axel Eggebrecht und Peter von Zahn. mehr

Der Gerichtssaal in Nürnberg. Der ehemalige Reichsmarschall Herrmann Göring im Zeugenstand. © NDR/Chronos-Film GmbH

Der NWDR und der Kriegsverbrecherprozess

20. November 1945: Als in Nürnberg der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des NS-Regimes beginnt, ist der NWDR noch nicht dabei. Er kann erst ab Mai 1946 berichten. mehr

Mädchen hält Puppe im Arm © picture-alliance / dpa Foto: US Army

Vermisstenmeldungen im NWDR

Oktober 1945: Nach dem Krieg werden Millionen Deutsche vermisst. Um sie wiederzufinden, richtet das Deutsche Rote Kreuz 1945 einen Suchdienst ein. Der NWDR unterstützt die Initiative durch Suchmeldungen im Radio. mehr

Flüchtlingslager Familie mit vier kleinen Kindern in einem Raum © Bundesarchiv Bild 146-2004-0100 Bayern Hof Moschendorf Flüchtlingslager

1945: Flüchtlinge in Norddeutschland

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges machen sich Millionen Vertriebene aus Osteuropa auf den Weg nach Deutschland, sie suchen eine neue Heimat. Es gibt Parallelen zur aktuellen Flüchtlingssituation. mehr

NDR Chor Anfang der 1950er Jahre © NDR

Der NDR bekommt einen Chor

1. Mai 1946: Der NDR Chor wird gegründet. Bereits sechs Tage später produziert er seine erste Aufnahme. Ein Rückblick auf musikalische 70 Jahre. mehr

Hugh Carleton Greene, nach dem Krieg Controller of Broadcasting für die Britische Zone Deutschlands, von 1946 - 1948 erster Generaldirektor des NWDR, von 1960 bis 1969 Generaldirektor der BBC London. © NDR / Drischel

Hugh Carleton Greene - Ein Glücksfall für den Rundfunk

1. Oktober 1946: Hugh Carleton Greene wird "Chief Controller" für das Rundfunkwesen. Innerhalb von nur zwei Jahren legt er das Fundament für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland. mehr

Menschen sprechen in ein Mikrophon © NDR/NWDR

Vor 70 Jahren: Hörspiel "Draußen vor der Tür"

13. Februar 1947: Ursendung des Hörspiels "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert. Das Drama um den Kriegsheimkehrer Beckmann polarisiert das Publikum. mehr

Die erste Seite der NWDR-Satzung. © NDR/Gita Mundry

Original NWDR-Satzung wiederentdeckt

30. Dezember 1947: Briten und Deutsche unterzeichnen die NWDR-Satzung. Das Original dieser Rundfunkverfassung war lange verschollen - 2010 wurde es wiederentdeckt. mehr