Stand: 28.09.2011 13:45 Uhr

NDR Umfrage in Schleswig-Holstein: SPD vor CDU - Klare Mehrheit für rot-grüne Koalition

von Thorsten Kleine

Wenn am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein Landtagswahl wäre, gäbe es eine klare Mehrheit für ein Regierungsbündnis aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Die SPD würde die CDU überflügeln, die Grünen blieben auf hohem Niveau. Die FDP und die Partei Die Linke würden den Einzug in den Landtag verpassen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des NDR Schleswig-Holstein Magazins.

Die SPD wäre die stärkste Kraft in Schleswig-Holstein. Sie käme auf 34 Prozent, würde im Vergleich zur Landtagswahl 2009 um 8,6 Prozentpunkte zulegen und damit erstmals seit 2000 wieder vor der CDU liegen. Verluste verzeichnen die Christdemokraten: Sie kämen auf 30 Prozent - ein Minus von 1,5 Prozentpunkten. Bündnis 90/Die Grünen könnten ihr Ergebnis um 8,6 Prozentpunkte auf 21 Prozent verbessern. Die FDP verliert nach der Umfrage mehr als drei Viertel ihrer Stimmen im Vergleich zur vorigen Landtagswahl. Sie käme mit minus 11,9 Prozentpunkten jetzt nur noch auf 3 Prozent und würde damit den Einzug in das Parlament verpassen. Ebenfalls nicht im Landtag vertreten wäre die Partei Die Linke: Sie käme auf 2 Prozent - 4 Prozentpunkte weniger als 2009. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der von der Fünfprozentklausel ausgenommen ist, läge bei 3 Prozent (minus 1,3 Prozentpunkte). Die Piratenpartei würde 4 Prozent der Stimmen erreichen.

Im Vergleich zur NDR Umfrage vom Mai 2011 gewinnt die SPD 3 Prozentpunkte, die CDU verliert 3 Punkte. Grüne, FDP und SSW büßen jeweils 1 Prozentpunkt ein. Die Linke bleibt bei 2 Prozent. Die Piratenpartei legt um 3 Prozentpunkte zu.

Mehrheit für rot-grüne Koalition

Auf die Frage nach dem gewünschten Regierungsbündnis nach der Landtagswahl im kommenden Jahr sprachen sich 32 Prozent der Befragten für eine Koalition aus SPD und Grünen aus. Bei den Anhängern der Grünen liegt die Zustimmung sogar bei
67 Prozent. 17 Prozent der Befragten bevorzugten eine große Koalition aus CDU und SPD, 9 Prozent ein Bündnis aus CDU und Grünen. Die aktuelle Koalition aus CDU und FDP wird von 7 Prozent gewünscht.

Torsten Albig (SPD) im Vergleich der Spitzenkandidaten vor Jost de Jager (CDU)

Nach der Landtagswahl 2012 wird es in Schleswig-Holstein in jedem Fall einen neuen Ministerpräsidenten geben. Als Spitzenkandidat für die CDU soll nach dem Rücktritt des bisherigen Landeschefs Christian von Boetticher der neue Parteivorsitzende und Wirtschaftsminister Jost de Jager antreten, für die SPD der amtierende Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig. Wäre eine Direktwahl des Regierungschefs möglich, würden sich gegenwärtig 45 Prozent der Befragten für den Sozialdemokraten Albig entscheiden, de Jager (CDU) erhielte 27 Prozent der Stimmen. 12 Prozent der Befragten würden keinen von beiden wählen. Torsten Albig konnte damit im Vergleich zur NDR Umfrage vom Mai 2011 um 6 Prozentpunkte zulegen. Jost de Jager liegt mit seinem Ergebnis um 7 Punkte unter dem Wert des damaligen Kandidaten Christian von Boetticher.


Für die Umfrage wurden vom 26. bis 27. September 2011 insgesamt 1000 wahlberechtigte Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswiger-Holsteiner befragt. Die statistische Fehlerquote liegt laut Infratest dimap zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.


Hinweis an die Redaktionen:
Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des NDR Schleswig-Holstein Magazins" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de/sh abrufbar.

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