NDR Gewinner beim Deutschen Fernsehpreis
In fünf Kategorien geht der Deutsche Fernsehpreis in diesem Jahr an den NDR: Das Finale des "Eurovision Song Contests" erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Beste Unterhaltung". "Bester Fernsehfilm" wurde "Homevideo", eine Koproduktion von NDR und BR in Zusammenarbeit mit ARTE, hergestellt von TeamWorx Television & FilmGmbH. Hauptdarsteller Jonas Nay bekommt zudem den mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis. Der ARD-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert vom NDR wurde in der Sparte "Besondere Leistung Unterhaltung" geehrt. Auch in der Kategorie "Besondere Leistung Information" konnte der NDR punkten: Moderator Denis Scheck und Regisseur Andreas Ammer wurden für das ARD-Magazin "Druckfrisch" preisgekrönt, eine Gemeinschaftsproduktion von NDR, BR, HR und WDR. Der Deutsche Fernsehpreis wurde am Sonntag, 2. Oktober, in Köln vergeben.
NDR Intendant Lutz Marmor: "Ich bin begeistert, dass der NDR in den Königsdisziplinen Fernsehfilm und Unterhaltung ausgezeichnet wurde. Von der Maßstäbe setzenden Show des ESC bis zum Literaturmagazin, von der besonders kenntnisreichen royalen Berichterstattung bis zum ambitionierten Fernsehfilm, der das aktuelle Thema Cyber-Mobbing aufgreift - die Preisträger des NDR haben Hervorragendes geleistet. Ich danke der Jury und gratuliere. Die Gewinner stehen für das Beste am Norden."
Das Finale des "Eurovision Song Contest" 2011 am 14. Mai live aus Düsseldorf stieß in Deutschland und international auf begeisterte Reaktionen - es war in mehr als 50 Ländern zu sehen, der Marktanteil im Ersten lag bei 49,3 Prozent. Den "Deutschen Fernsehpreis" für ihre Leistung bei dem Mammut-Projekt erhielten die drei Moderatoren Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab, Thomas Schreiber (NDR) als Teamchef für den Eurovision Song Contest, Jörg Grabosch (Brainpool TV GmbH), Regisseur Ladislaus Kiraly, Bühnendesigner Florian Wieder, Mediacontent-Designer Falk Rosenthal und Lichtdesigner Jerry Appelt. "Fulminant vom Opening bis zum Siegersong, frech, souverän und dreisprachig präsentiert", hieß es zur Begründung.
"Homevideo" ist der erste deutsche Fernsehfilm, der sich mit dem so genannten Cyber-Mobbing auseinandersetzt. Die Jury meint: "Das intensive Spiel von Newcomer Jonas Nay ist zutiefst bewegend. Seine schonungslose und präzise Darstellung eines Teenagers, der unaufhaltsam im Strudel der Ereignisse ertrinkt, fesselt und quält zugleich. Nay liefert sich der Kamera aus und bringt den Zuschauer mit seinem eigenen Gefühlskampf in Bedrängnis." Im Mittelpunkt des Films steht der 15-jährige Jakob (gespielt von Jonas Nay). Seine Eltern Claas (Wotan Wilke Möhring) und Irina (Nicole Marischka) wissen wenig von ihm. Als ein kompromittierendes Video von Jakob in die Hände seiner Mitschüler gerät, stellen sie es ins Internet ... Das Drehbuch schrieb Jan Braren, dramaturgische Beratung: Lothar Kurzawa, Regie führte Kilian Riedhof. Die Redaktion hatten JeanetteWürl (NDR), Claudia Simionescu (BR) und Andreas Schreitmüller (ARTE). Die Redaktionsleitung hatte Thomas Schreiber. Produzenten waren Christian Granderath, der heutige NDR Fernsehfilmchef, und Benjamin Benedict. Kameramann Benedict Neuenfels war für "Homevideo" bereits mit dem Deutschen Kamerapreis 2011 in der Kategorie Fernsehfilm/Dokudrama ausgezeichnet worden. Das Erste zeigt "Homevideo" am Mittwoch, 19. Oktober, um 20.15 Uhr.
Rolf Seelmann-Eggebert glänzt seit Jahrzehnten u. a. als ARD-Adelsexperte mit seinen kenntnisreichen und kompetenten Live-Reportagen von großen Ereignissen an Europas Höfen - so bei der sechsstündigen Live-Übertragung der Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton am 29. April im Ersten ("Küss mich, Kate! - Prinz William traut sich"). Nach tagelanger Vorberichterstattung führte er die fast zehn Millionen Zuschauer stilvoll und souverän durch die Feierlichkeiten in London. Inzwischen bitten selbst BBC-Reporter ihren deutschen Kollegen um Rat, wenn es um die alljährliche Geburtstagsparade der Queen "Trooping the Colour" oder das berühmte "Last Night of the Proms"-Konzert in der Royal Albert Hall geht.
"Druckfrisch - Neue Bücher mit Denis Scheck" startete im Februar 2003 im Ersten. Intelligent und immer mit einem Schuss Selbstironie spricht "Literatur-Reporter" Denis Scheck einmal im Monat mit Autorinnen und Autoren über ihre Erfahrungen, Hoffnungen und Befürchtungen, ihre Ansichten über Leben und Tod - und, natürlich, ihre neuen Bücher. Höhepunkt jeder Sendung ist Denis Schecks pointierter Kommentar zur "Spiegel"-Bestseller-Liste: scharfzüngige Literaturkritik irgendwo zwischen Stand-up-Comedy, literarischem Feuilleton und Videoclip. Regisseur Andreas Ammer setzt "Druckfrisch" ins Bild und inszeniert große Geister mit einer einzigartigen Balance aus Hochglanz und Understatement. Die nächste Sendung läuft am Sonntag, 23. Oktober, um 23.35 Uhr im Ersten.
Der Deutsche Fernsehpreis wird seit 1999 von ARD und ZDF, RTL und Sat.1 zur Würdigung hervorragender Leistungen für das Fernsehen vergeben.
4. Oktober 2011/RP
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