Stand: 27.09.2010 11:13 Uhr

NDR Sinfonieorchester: "In memoriam Béla Bartók"

Konzerte: Freitag, 8. Oktober, 20 Uhr, Laeiszhalle, Hamburg Sonnabend, 9. Oktober, 16.00 Uhr, St. Georgen-Kirche, Wismar Sendung: Montag, 25. Oktober, 20.00 Uhr, NDR Kultur

Der Geiger Frank Peter Zimmermann ist mit Bartóks 2. Violinkonzert am Freitag,
8. Oktober, 20.00 Uhr, in Hamburg beim NDR Sinfonieorchester zu Gast. Am Pult feiert einer der führenden Dirigenten seiner Generation, der Franzose Ludovic Morlot, sein Debüt. Außerdem auf dem Programm: Lutos³awskis "Trauermusik" und Schuberts "Unvollendete". Ab 19.00 Uhr führt Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle in das Konzert ein. Das gleiche Programm spielt das NDR Sinfonieorchester am Sonnabend, 9. Oktober, ab 16.00 Uhr - der Start einer neuen Konzertreihe, mit der das Orchester nun erstmals auch regelmäßig in Mecklenburg-Vorpommern auftreten wird. Ort der Konzerte ist mit der St. Georg-Kirche ein ganz besonderes architektonisches Juwel.

Sein 2. Violinkonzert schrieb Belá Bartók im Auftrag des Geigers Zoltán Szekely. Unterbrochen von der Arbeit an der "Musik für Saiteninstrumente" und überschattet vom heraufziehenden Krieg zog sich die Arbeit von Mai 1937 bis zur Jahreswende 1938/39 hin. Das Werk ist nach dem Variationsprinzip gebaut: Der dritte Satz ist eine freie Variation des ersten, und den zweiten Satz, "Andante tranquillo" mit seinen ätherischen Holzbläserklängen konzipierte Bartók als Thema mit Variationen.

Die ebenso streng-konstruktive wie erschütternd-expressive "Trauermusik in memoriam Belá Bartók" markiert eine Wende hin zur Moderne im Schaffen von Witold Lutos³awski. "Endlich kann ich so komponieren, wie ich will", sagte Lutos³awski nach der Uraufführung des zwischen 1954 und 1958 entstandenen Werkes.

Die Frage, warum Frank Schuberts "Unvollendete" unvollendet blieb, hat vermutlich ebenso viele Kommentatoren beschäftigt wie die Frage, worüber die Mona Lisa lächelt. Die nüchternen Fakten sind: Dem Steiermärkischen Musikverein, der ihn zum Ehrenmitglied ernannt hatte, wollte Schubert eine Sinfonie widmen. Er sandte seinem Freund Hüttenbrenner 1823 vorerst zwei Sätze und arbeitete dann eilig an anderen Werken. Hüttenbrenner aber war der Meinung, eine "halbe" Sinfonie sei dem Publikum nicht zuzumuten. Und so verschwand die Sinfonie, in der der Liedkomponist Schubert erstmals zu einer ihm gemäßen sinfonischen Form gefunden hatte, bis 1865 in einer Schublade.

Künstler:
Der Franzose Ludovic Morlot ist designierter Music Director des Seattle Symphony Orchestra und wird diese Position ab September 2011 für sechs Jahre einnehmen. In der Saison 2010/2011 gibt Morlot sein Debüt nicht nur beim NDR Sinfonieorchester, sondern u. a. auch beim Pittsburgh Symphony Orchestera und beim Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam. Außerdem wird er zum ersten Mal in Sydney und Melbourne dirigieren und an das Pult des New York Philharmonic and Chicago Symphony Orchestra zurückkehren. Bemerkenswerte Auftritte hatte Ludovic Morlot in jüngerer Vergangenheit mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Cleveland Orchestra, der Staatskapelle Dresden, dem Tonhalle-Orchester Zürich und dem Tokyo Philharmonic Orchestra. Morlot hat mit vielen herausragenden Solisten wie Anne-Sophie Mutter, Christian Tetzlaff, Gil Shaham, Renaud Capuçon, Lynn Harrell, Emanuel Ax und Jessye Norman zusammengearbeitet.

Geboren 1965 in Duisburg, begann Frank Peter Zimmermann im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel und gab bereits mit zehn Jahren sein erstes Konzert mit Orchester. Nach Studien bei Valery Gradow, Saschko Gawriloff und Herman Krebbers begann 1983 sein kontinuierlicher Aufstieg zur Weltelite. Zu den Höhepunkten der Saison 2009/2010 zählten u. a. Konzerte mit den Berliner Philharmonikern und dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, jeweils unter Bernard Haitink, der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim, dem New York Philharmonic Orchestra unter Alan Gilbert (mit Asien-Tournee) und der Staatskapelle Dresden unter Neeme Järvi sowie kürzlich eine Europa-Tournee mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo Chailly. In der Spielzeit 2010/2011 ist Zimmermann Artist-in-Residence beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Außerdem tritt er u. a. mit dem London Philharmonic Orchestra unter Jukka-Pekka Saraste auf. Beim NDR Sinfonieorchester war Zimmermann bereits wiederholt zu Gast. Im Jahre 2008 begleitete er das Orchester unter anderem auf einer Konzertreise nach China und Taiwan. Frank Peter Zimmermann spielt eine Stradivari aus dem Jahr 1711, die einst dem großen Geiger Fritz Kreisler gehörte.

Karten gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de.

27. September 2010 / RC

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