Stand: 08.12.2009 16:50 Uhr

"Klassik à la carte" exklusiv: Kultursenatorin Karin von Welck hofft auf schnellen Rückkauf des Gängeviertels

Sendung: Mittwoch, 9. Dezember, 13.00 Uhr, NDR Kultur Zitate aus der Meldung frei bei Nennung NDR Kultur

Kultursenatorin Karin von Welck hofft auf einen schnellen Rückkauf des historischen Hamburger Gängeviertels vom niederländischen Investor Hanzevast. Das sagte sie in einem Interview, das NDR Kultur am Mittwoch, 9. Dezember, 13 Uhr, in der Sendung "Klassik à la carte" ausstrahlt. "Ich bin optimistisch und würde mich sehr freuen, wenn die Verhandlungen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden könnten", sagte die Senatorin im Gespräch mit Alexander Solloch von NDR Kultur. Die Stadt Hamburg sei in keiner leichten Position: "Auf der einen Seite möchten wir vertragstreu sein, auf der anderen Seite den neuen Entwicklungen Rechnung tragen." Ende August hatten mehr als 250 Künstler das Gängeviertel besetzt, um gegen den Verkauf des historischen Arbeiterquartiers zu protestieren und auf ihre Raumnot aufmerksam zu machen. Die Kultursenatorin bezeichnete die Proteste als hilfreich; überhaupt habe die große Öffentlichkeit, die die Kulturpolitik in den letzten Wochen bekommen habe, ihr die Arbeit erleichtert.

Das gelte auch für die Diskussionen um Einsparungen im Etat der Kulturbehörde, deren Ergebnisse Karin von Welck in der Sendung kommentiert. Dramatische Worte hatte Ole von Beust angestimmt: "Wir müssen Hamburg durch die größte Krise der Nachkriegszeit bringen", erklärte Hamburgs Erster Bürgermeister noch vor wenigen Tagen und fügte hinzu: "Das öffentliche Bewusstsein ist da schwach ausgeprägt - jeder sagt 'Sparen ist in Ordnung, aber bloß nicht bei mir‘."

Natürlich seien auch die jetzt beschlossenen Kürzungen um 7,7 Millionen Euro für die Kultur in den kommenden vier Jahren "schmerzlich viel Geld", sagte von Welck. "Aber man kann nicht bestimmte Politikfelder zu absoluten Schonbereichen erklären", fügte die Senatorin hinzu. Dass zur selben Zeit "eine sehr vehemente Debatte über die Notwendigkeit von Kultur in unserer Stadt losgebrochen" sei, habe geholfen, höhere Kürzungen abzuwenden. "Jetzt bin ich zwar nicht richtig froh, aber ich denke, das ist vertretbar und vernünftig."

8. Dezember 2009 / RC

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