Stand: 16.12.2008 16:41 Uhr

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann verlangt Firewall gegen Kinderpornos

Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR aktuell"

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann, CDU, hat die Internet-Provider aufgefordert, sich freiwillig am Kampf gegen Internetseiten mit pädophilen Inhalten zu beteiligen. In der Fernseh-Nachrichtensendung "NDR aktuell" sagte der CDU-Politiker: "Welcher Provider kann es sich eigentlich leisten zu sagen, wir wollen in unserem Netz kinderpornografische Seiten weiterleiten?" Die bisher vorgeschlagenen Maßnahmen - zum Beispiel, Adressen oder Inhalte zu sperren - seien leicht zu umgehen. Eine Firewall gegen Kinderpornos hingegen setze direkt am Computer des Endverbrauchers an, ähnlich wie ein Spam-Filter. Experten hätten ihm versichert, dass man so 90 bis 95 Prozent der kinderpornografischen Seiten sperren könne, sagte Schünemann. Helfe eine Selbstverpflichtung der Provider nicht, müsse über eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes nachgedacht werden, das in die Zuständigkeit des Bundeswirtschaftsministeriums falle.

Schünemann zufolge ist die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Zusammenhang mit Herstellung, Verbreitung oder Besitz von kinderpornografischem Material in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen; allein in Niedersachsen von 462 Fällen 2003 auf 1154 Fälle im vergangenen Jahr.


16. Dezember 2008/IB

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