Karl der Große - Einiger Europas? Historiker Johannes Fried zu Gast bei "Wickerts Bücher" auf NDR Kultur
Sendung: Sonntag, 5. Januar, 13.00 Uhr
Kurztext:
Vor 1200 Jahren starb Karl der Große. Der Historiker Johannes Fried hat dem Kaiser eine umfangreiche Biografie gewidmet. Ulrich Wickert stellt Werk und Autor vor - am Sonntag, 5. Januar, um 13.00 Uhr auf NDR Kultur.
Langtext:
Die Quellenlage über das achte und neunte Jahrhundert ist nicht gerade üppig, und doch hat der renommierte Mittelalter-Historiker Johannes Fried 700 Seiten über Karl den Großen schreiben können. Dabei räumt er im Gespräch mit Ulrich Wickert freimütig ein, dass vieles Fiktion bleibt, wo wir gerne klare Fakten vorfinden würden: "Es gibt so viele Karls, wie es Historiker gibt, die sich ihm zuwenden." Immerhin, die großen biografischen Linien sind bekannt: Als 20- oder 21-Jähriger wurde Karl König des Fränkischen Reiches, er führte Kriege gegen die Langobarden, die Mauren und jahrzehntelang gegen die Sachsen. 800 ließ er sich vom Papst zum römischen Kaiser krönen und verstand sich seither als Erneuerer des Römischen Kaiserreichs.
"Ist er auch der Einiger Europas?" fragt Ulrich Wickert, doch Fried bleibt vorsichtig: Karl habe zwar ein großes Reich gebildet, doch viele europäische Gebiete wie Spanien, Ungarn und Polen gehörten nicht dazu. Aber in der Kunst, der Literatur, der Wissenschaft und der Bildung "hat Karl der Große eine Erneuerung ins Leben gerufen, die bis heute wirksam ist", so Fried auf NDR Kultur. "Das macht seine europäische Größe aus - und durch Amerika hat diese Zivilisation stark die ganze Welt geprägt." Das Gespräch ist zu hören in "Wickerts Bücher" am Sonntag, 5. Januar, um 13.00 Uhr auf NDR Kultur.
2. Januar 2014 / IB
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