Zwei NDR Produktionen mit Journalisten-Preis des Weißen Rings ausgezeichnet
Der Opferhilfeverein Weißer Ring hat zwei Fernsehproduktionen des NDR mit seinem Journalisten-Preis ausgezeichnet. Die bundesweit aktive Organisation engagiert sich für Menschen, die Opfer von Kriminalität und Gewalt geworden sind. Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2017 in Hamburg statt.
Den Preis in der Kategorie Fernsehen erhalten Thomas Berbner und Jan Liebold aus der ARD Zulieferung des NDR in Hamburg für ihre Dokumentation „Einbrecherbanden auf Deutschlandtour. Warum sie es so einfach haben“. In dem 45-minütigen Film, der am 5. Dezember 2016 auf dem Sendeplatz „Die Story im Ersten“ lief, beschäftigen sich die Autoren mit dem Phänomen osteuropäischer Einbrecherbanden. Dabei zeichnen sie Bandenstrukturen nach, berichten über die Traumatisierung von Einbruchsopfern und analysieren, warum es Polizei und Justiz oft schwer haben, Einbruchsdiebstahl zu verfolgen. Die Redaktion für den Film hatten Stephan Wels und Jochen Graebert.
Christina von Saß aus dem NDR Landesfunkhaus Niedersachsen bekommt einen Sonderpreis für einen Beitrag im Regionalmagazin „Hallo Niedersachsen“ vom 26. Februar 2017 im NDR Fernsehen. Darin berichtet sie über mangelnden Schutz von Kriminalitätsopfern am Beispiel einer Familie aus Clausthal-Zellerfeld. Obwohl die Tochter der Familie Opfer eines Sexualmordes wurde, mussten sich die Eltern im anschließenden Gerichtsprozess implizit verteidigen und fühlten sich vom Täter bloßgestellt.
Mit dem Journalisten-Preis des Weißen Rings werden alle zwei Jahre journalistische Beiträge in den Kategorien Fernsehen, Radio, Print und Online ausgezeichnet, die sich mit dem Thema „Straftaten und ihre Folgen aus Sicht der Opfer von Kriminalität" befassen. Im Mittelpunkt soll die opfersensible und aufklärerische Darstellung des Themas stehen. Für die diesjährige Preisverleihung sichtete die neunköpfige Jury mehr als 80 eingereichte Arbeiten.
13. September 2017/RP
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