Stand: 01.04.2020 15:00 Uhr

Zur Situation auf norddeutschen Inseln: Judith Rakers chattet für ein „Inselgeschichten – spezial“ mit Bewohnern über die aktuelle Lage

Bisher hat Moderatorin und tagesschau-Sprecherin Judith Rakers in ihren „Inselgeschichten“ das „ganz normale“ Leben in beliebten norddeutschen Urlaubsorten vorgestellt - doch jetzt ist dort alles anders: Wo Strände und Promenaden bisher voller Menschen waren, herrscht nun gähnende Leere. Das Corona-Virus hat auch zur Abschottung der Inseln geführt. Sie sind für Urlauberinnen und Urlauber gesperrt, die Einheimischen sollen sie möglichst nicht verlassen. In „Judith Rakers‘ Inselgeschichten – spezial: Corona und die Inseln im Norden“ zeigt sie Highlights aus den Reportagen - und fragt aktuell per Videochat bei den Insulanerinnen und Insulanern nach, wie sich deren Alltag durch die Corona-Pandemie verändert hat. Das NDR Fernsehen zeigt die Sendung am Freitag, 3. April, um 21.15 Uhr. In der ARD Mediathek ist sie am selben Tag bereits ab 18.00 Uhr zu sehen.

Viele Menschen auf den Inseln in Nord- und Ostsee leben vom Tourismus, die Hauptsaison würde eigentlich Ostern starten. Doch jetzt ist mit großen Einnahmeeinbußen für eine unbestimmte Zeit zu rechnen. Aber nicht nur das: Der Zusammenhalt der Inselfamilien, von denen viele Mitglieder auch auf dem Festland leben, ist gemeinhin sehr groß, gerade außerhalb der Saison. Wie kommen sie jetzt mit der Isolation klar? Für alle eine sehr emotionale Zeit, und das Wort „Inselkoller“ bekommt eine neue Dimension.

Aus ihrem „Homeoffice“ chattet Judith Rakers mit drei Menschen, die ganz unterschiedliche Geschichten über ihr derzeitiges Inselleben erzählen: Pastorin Pamela Hansen auf Helgoland kann für ihre Gemeinde nur online da sein, weil Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten, selbst Beerdigungen wegen der Kontaktsperre nicht stattfinden. In einem selbst gedrehten Handyvideo zeigt Pamela Hansen das menschenleere Helgoland – Einheimische reden schon von „Geisterinsel“. Die Pastorin ist auch mit ihrem Mann zusammen in der Freiwilligen Feuerwehr. Diese dürfte derzeit aber nur mit zwei Leuten raus zum Einsatz. Deswegen hoffen natürlich alle, dass es nicht brennt auf Helgoland.

Gastronom, Unternehmer und Landwirt Mathias Schilling erlebt gerade auf Hiddensee schwere finanzielle Einbußen durch COVID-19. Er produziert und vermarktet Dosenfisch. Doch es fahren nicht mehr so viele Kutter aufs Meer, die Produktion steht still, sein Ladengeschäft musste er schließen, genau wie seine Gaststätten. Dass über den Winter weniger los ist, kennt der Geschäftsmann. Das Ostergeschäft bleibt nun dieses Jahr aus, und auch eine lange Zeit danach wird es finanzielle Einbrüche geben. Doch trotz fehlender Einnahmen und harter Zeit verliert Mathias Schilling mit seiner Familie nicht den Mut, denkt positiv.

Albertus Akkermann, der singende Wattführer von Borkum, ist jetzt täglich allein am einsamen Strand mit seinem Akkordeon. Er spielt und singt seine melancholischen Lieder trotzdem - und verbreitet sie per Handy über Social-Media-Plattformen, vor allem, um Einheimische aufzumuntern. Wattführungen, Musik machen, Ferienwohnungen vermieten – das sind die drei Einnahmequellen von Albertus Akkermann. Alle drei fallen weg. Zusammen mit vielen anderen auf Borkum muss er nun abwarten. Er renoviert derzeit seine Wohnküche.

Sendetermin: Freitag, 3. April, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen; in der ARD Mediathek ab 18.00 Uhr

1. April 2020 / IB

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