Stand: 21.11.2017 09:22 Uhr

NDR Elbphilharmonie Orchester: Johanna Wokalek und Dominique Horwitz in den Hauptrollen von Honeggers „Jeanne d’Arc“

Konzerte: Donnerstag, 23. November, 20.00 Uhr

Freitag, 24. November, 20.00 Uhr

Im Radio: Das Konzert wird am 8. Januar 2018 um 20.00 Uhr auf NDR Kultur gesendet.

Ein riesiges Aufgebot an Mitwirkenden tut sich am 23. und 24. November zusammen, um mit Arthur Honeggers „Johanna auf dem Scheiterhaufen“ („Jeanne d’Arc au bûcher“) ein hochspannendes Ausnahmewerk der 1930er-Jahre auf die Bühne der Elbphilharmonie zu bringen. Gemeinsam mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem WDR Rundfunkchor, dem Knabenchor der Chorakademie Dortmund, dem NDR Chor sowie namhaften Schauspielern und gefragten Sängern interpretiert Thomas Hengelbrock das dramatische Oratorium des Schweizer Komponisten. Dabei sind insbesondere die Hauptrollen der Heiligen Johanna und des Bruder Dominik mit Johanna Wokalek und Dominique Horwitz prominent besetzt.

Aufführungen von „Johanna auf dem Scheiterhaufen“ sind äußerst selten und tief beeindruckend. Honeggers 1938 entstandenes Stück zeigt eine Welt, die aus den Fugen geraten ist. Während die Kriegsgefahr immer dringlicher wurde, schilderte der Dichter Paul Claudel im Libretto das Leben und Sterben der französischen Nationalheiligen Jeanne d’Arc. Angekettet an einen Pfahl, erlebt Johanna vor ihrer Hinrichtung in diversen Rückblenden die Stationen ihres Lebens. Sie ringt um ihren Glauben in einer Welt, in der die Mächtigen beim Kartenspiel über das Schicksal von Nationen entscheiden und ein Gerichtshof aus einem Schwein, einem Esel und zwei Schafen Recht sprechen soll. Bruder Dominik, der Gründervater des Dominikanerordens, zwei Heilige und selbst die Jungfrau Maria erweisen sich bei dem Versuch, diese Welt zu verstehen und den Flammen zu entkommen, als nicht wirklich hilfreich.

Honeggers Musik wiederum spiegelt das unübersichtlich gewordene moderne Zeitalter: Verschiedene Formen wie Oratorium, Oper und Mysterienspiel sind in diesem Werk vereint; stilistisch reicht der Bogen vom gregorianischen Choral bis zu Jazz-Anklängen. Die Chöre kommentieren wie in einer antiken Tragödie das Geschehen. Und für die schrillsten Töne des Wahnsinns, die Stimme eines Höllenhundes, sorgt das seinerzeit ultramoderne elektronische Instrument Ondes Martenot.

An beiden Konzerttagen führt der Musikwissenschaftler Dr. Ilja Stephan jeweils um 19.00 Uhr in das Programm ein.

21. November 2017 / BB

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