Stand: 26.04.2019 11:00 Uhr

„Ich freue mich auf meine Zeit als Chefdirigent“ – Alan Gilbert präsentiert Saison 2019/2020 des NDR Elbphilharmonie Orchesters

Mit Beginn der Spielzeit 2019/2020 begrüßt das NDR Elbphilharmonie Orchester Alan Gilbert als neuen Chefdirigenten. Der Amerikaner mit japanischen Wurzeln steht für Internationalität und Offenheit, für musikalische Neugier und Vielseitigkeit. Der Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne ist ein Markenzeichen seines künstlerischen Wirkens. Von 2009 bis 2017 war er Music Director des New York Philharmonic Orchestra und hat in dieser Zeit die Kulturszene der Stadt mit innovativen Impulsen geprägt. Mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester hat er bereits von 2004 bis 2015 als Erster Gastdirigent intensiv zusammengearbeitet.                                                                                           

„Ich freue mich auf meine Zeit als Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Wir schlagen ein neues, spannendes Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte auf. Das NDR Elbphilharmonie Orchester versteht sich als Orchester mit gesellschaftlicher Verantwortung: Gute Musik ist etwas, das für alle zugänglich und für alle verständlich sein sollte. Wir wollen nahbar sein und unsere Begeisterung für das, was wir tun und was uns so beglückt, nach außen tragen und mit vielen Menschen teilen“, so Alan Gilbert.

#Klingt nach Gilbert – das Festival zum Amtsantritt

Mit einem dreiwöchigen Festival, das unter dem Motto #Klingt nach Gilbert steht, starten die Musikerinnen und Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters gemeinsam mit ihrem neuen Chefdirigenten in die Saison 2019/2020. Alan Gilbert hat dafür sechs Projekte konzipiert, die musikalische Antworten auf die Frage geben, was er bewegen will: von der Tradition ausgehend zukunftsweisende musikalische Perspektiven entwickeln. Das Publikum hat zudem die Gelegenheit, Alan Gilbert als Dirigent, als Kammermusiker und als Gesprächspartner kennen zu lernen.

Bereits mit seinem Antrittskonzert, der Opening Night am 6. und 7. September, zeigt Alan Gilbert, wohin die musikalische Reise führen wird. Die hierzulande fast unbekannte Sinfonie „Jeremiah“ von Leonard Bernstein, „The Unanswered Question“ von Charles Ives und das zukunftweisende Werk „Amériques“ des französischen Immigranten Edgar Varése schlagen einen Bogen von Europa in Gilberts amerikanische Heimat und zeugen von der emotionalen Kraft der Musik des 20. Jahrhunderts. Mit der Uraufführung eines Werks der südkoreanischen Komponistin Unsuk Chin, die der NDR als Composer in Residence 2019/2020 eingeladen hat, rückt der neue Chef die Musik unserer Zeit in den Fokus. Den Auftakt des dreiteiligen Konzertes bildet die Erste Sinfonie des Hamburgers Johannes Brahms – eine Verneigung Gilberts vor der gelebten Tradition seines Orchesters.

Auch die weiteren Konzerte des Festivals stehen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, auch im Hinblick auf die Aufführungsorte: mit Magnus Lindbergs gewaltigem Opus „Kraft“ in der Elbphilharmonie und Sinfonien von Joseph Haydn in der Laeiszhalle. Mit Blick auf das Beethovenjahr 2020 lässt Gilbert am 26. und 29. September Werke des Jubilars auf zeitgenössische Musik von Jörg Widmann und Enno Poppe treffen. Und auch im weiteren Verlauf der Spielzeit wird die Musik der letzten 100 Jahre immer wieder in einschlägigen Klassikern gespiegelt, etwa Mahles Neunter oder Verdis Requiem.

Dem Festival-Titel wird Gilbert auch im wörtlichen Sinn gerecht: Bei einem Kammerkonzert am 21. September greift er selbst zur Bratsche und bringt mit seinen Musikern die beiden Brahms-Sextette zum Klingen. Und im neuen Talk-Format „IDEAS | On Music“ laden Alan Gilbert und NDR Moderatorin Susanne Stichler unterschiedliche Gäste zum Gespräch über Musik und andere gesellschaftliche Themen ins Nachtasyl des Thalia Theaters (11. September). Die Reihe wird im Laufe der Saison mit zwei weiteren Terminen fortgesetzt. Die Nähe zum Publikum und die regionale Verankerung sind Gilbert und dem NDR Elbphilharmonie Orchester ein besonderes Anliegen. Dies zeigt auch eine neue Club-Konzertreihe, bei der die Orchestermusiker auch auf St. Pauli präsent sind.

Am Puls der Zeit – Unsuk Chin ist „Composer in Residence“

Einen programmatischen Schwerpunkt setzt das NDR Elbphilharmonie Orchester erneut mit zahlreichen Erst- und Uraufführungen, die in der transparenten Akustik der Elbphilharmonie einen idealen Premierenort finden. Nach der Uraufführung des neuen Werks von Unsuk Chin in der Opening Night wird die Musik der NDR Residenzkomponistin im Laufe der Spielzeit in insgesamt sieben Programmen erklingen. Zwei unter anderem vom NDR in Auftrag gegebene Werke – „Spira“ und „Mannequin“ – erleben dabei ihre Deutsche Erstaufführung in Hamburg. Die südkoreanische Komponistin erhält im Rahmen ihrer Residenz zudem den Hamburger Bach-Preis 2019. Enno Poppe und Detlev Glanert haben für das NDR Elbphilharmonie Orchester neue Violinkonzerte geschrieben. Außerdem wird das Violakonzert „La Nuit des chants“ von Thierry Escaich erstmals in Deutschland zu hören sein.

Langjährige Wegbegleiter und spannende Debüts

Neben Alan Gilbert wird der Erste Gastdirigent Krzysztof Urbański die Saison wieder mit vielfältigen Programmen und Werken von Bach, Beethoven, Prokofjew, Sibelius, Adès und Weinberg prägen. Erstmals am Dirigentenpult des NDR Elbphilharmonie Orchesters stehen der finnische Shooting-Star Klaus Mäkelä, der Franzose Alain Altinoglu, die ehemalige Gilbert-Schülerin Karina Canellakis und die Barockspezialistin Emanuelle Haïm. Darüber hinaus wird die langjährige Zusammenarbeit des Orchesters mit Marek Janowski und Juraj Valčuha sowie mit seinen ehemaligen Chefdirigenten Herbert Blomstedt, Christoph Eschenbach und – nach seinem gefeierten Elbphilharmonie-Debüt in der vergangenen Spielzeit – Christoph von Dohnányi fortgesetzt. Herausragende Solisten wie Yuja Wang, Yefim Bronfman und Matthias Goerne kehren zum NDR Elbphilharmonie Orchester zurück. Die neue Saison wird überdies ein Fest für Freunde der Violine, mit neun Geigenstars ist die Crème de la Crème dieses Faches zu Gast: Leonidas Kavakos, Vilde Frang, Joshua Bell, Frank Peter Zimmermann, Leila Josefowicz, Lisa Batiashvili, Pekka Kuusisto, Carolin Widmann und Midori.

Exzellenzförderung – neue Programme der Akademie

Das Engagement für den musikalischen Nachwuchs ist eine weitere Herzensangelegenheit des neuen Chefdirigenten. Die seit Jahren äußerst fruchtbare Arbeit der Akademie des NDR Elbphilharmonie Orchesters wird auf Alan Gilberts Anregung daher um zwei neue Förderprogramme erweitert. Der Tscheche Petr Popelka wird in der Saison 2019/20 erster Conductor Fellow der Akademie des NDR Elbphilharmonie Orchesters sein. Mit der Position eines Associate Artist hat Gilbert zudem ein Programm für einen jungen Solisten ins Leben gerufen: In den nächsten drei Jahren wird der Geiger Augustin Hadelich regelmäßig als Solist mit dem Orchester oder als Kammermusiker eingeladen.

Kooperation mit HamburgMusik gGmbH

Die erfolgreiche Kooperation des NDR Elbphilharmonie Orchesters mit HamburgMusik ermöglicht einmal mehr die Verwirklichung besonderer Großprojekte: Neben der gemeinsamen Saisoneröffnung und den Konzerten zum Jahreswechsel – Alan Gilbert steht bei „My Fair Lady“ am Pult – gehören dazu wichtige Beiträge zum Internationalen Musikfest Hamburg: Alan Gilbert  eröffnet mit Janáčeks „Glagolitische Messe“, dirigiert Mahlers Neunte, Herbert Blomstedt Mozarts c-Moll-Messe. Zudem gehen die „Konzerte für Hamburg“ auch unter dem neuen Chefdirigenten in eine neue Runde.

Im Norden unterwegs – live im Radio und online

Auch in der kommenden Saison ist das NDR Elbphilharmonie Orchester im ganzen Norden unterwegs. Bei Konzerten im Rahmen der großen norddeutschen Festivals sowie in den Konzertreihen in Lübeck, Kiel und Wismar ist das Orchester kontinuierlich im Sendegebiet des NDR präsent. In Liveübertragungen und Aufzeichnungen auf NDR Kultur sowie in zahlreichen Live-Streamings im Internet und über die NDR EO App kann man die Konzerte des Orchesters auch ohne Eintrittskarte erleben.

 26. April 2019/BB

 

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