Stand: 12.11.2019 14:10 Uhr

ARD-aktuell - Tagesschau & Co.

Das Kürzel ARD steht für "Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland". Ihr gehören neun Landesrundfunkanstalten an, die gemeinsam das Erste Deutsche Fernsehprogramm gestalten: Bayerischer Rundfunk (BR), Hessischer Rundfunk (HR), Mitteldeutscher Rundfunk (MDR), Norddeutscher Rundfunk (NDR), Radio Bremen (RB), Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Saarländischer Rundfunk (SR), Südwestrundfunk (SWR) und Westdeutscher Rundfunk (WDR). Auch die Deutsche Welle, die Anstalt des Bundesrechts, ist Teil der ARD.

Was ist ARD-aktuell?

ARD-aktuell ist die Gemeinschaftsredaktion für die "Tagesschau", die "Tagesthemen" und das "Nachtmagazin" sowie für tagesschau24 und tagesschau.de. Seit 1977/78 ist die Redaktion als Hauptabteilung beim NDR in Hamburg angesiedelt. Geleitet wird ARD-aktuell von einem Ersten und einem Zweiten Chefredakteur sowie der Redaktionsleiterin tagesschau.de. Diese werden, ebenso wie die Moderator*innen der "Tagesthemen", von den ARD-Intendant*innen mit Zwei-Drittel-Mehrheit berufen.

Als Federführer für die ARD-aktuell-Redaktion verantwortet der NDR mit der "Tagesschau" die älteste und meistgesehene Nachrichtensendung Deutschlands, die auch viele junge Zuschauer*innen als Informationsquelle nutzen. Die Nachrichtensendung  wird seit Oktober 1956 täglich ausgestrahlt; heute gibt es bis zu 23 Ausgaben am Tag. Die Redaktion ist auch für die "Tagesschau in 100 Sekunden" zuständig. Diese wird linear bei tagesschau24 ausgestrahlt; non-linear ist sie z. B. über die Website tagesschau.de, die Tagesschau-App für mobile Empfangsgeräte, als Video-Podcast und internetfähiges Fernsehen HbbTV abrufbar.

Die 1978 eingeführten "Tagesthemen" vermitteln ergänzende Informationen zu den aktuellen Tagesereignissen. Sie zeigen Zusammenhänge und Hintergründe auf. Das "Nachtmagazin", das 1995 an den Start ging, informiert montags bis freitags immer gegen Mitternacht in einer 20-minütigen Zusammenfassung über die wichtigsten Ereignisse des Tages. Beide Sendungen enthalten immer auch einen aktuellen Nachrichtenblock, setzen aber bei der Präsentation jeweils eigene Akzente

Wie arbeitet die ARD-aktuell-Redaktion?

Die Redaktion gliedert sich in zwei Bereiche: ein Planungsteam, das die Programmideen entwickelt, und ein Sendeteam, bestehend aus Wort- und Filmredaktion, das diese umsetzt. Ingesamt arbeiten rund 300 Mitarbeiter*innen in der Zentrale von ARD-aktuell beim NDR in Hamburg. Hinzu kommen die Kolleg*innen in den Korrespondent*innenbüros im In- und Ausland.

Wie werden die Meldungen ausgewählt?

Die journalistischen Kriterien für die Nachrichtenauswahl lassen sich übergreifend mit den Begriffen Relevanz, Neuigkeitswert und vermutetes Zuschauer*inneninteresse umschreiben. Feste Regeln kann es bei der Nachrichten-Auswahl nicht geben; aufgrund von Ausbildung und Erfahrung entwickeln die Redakteur*innen jedoch ein sicheres Gespür für den Nachrichtenwert einer Meldung. Die Struktur der Redaktionsarbeit stellt sicher, dass die Nachrichtenauswahl nicht in den Händen eines*einer Einzelnen liegt, sondern im Team entwickelt wird. Auf diese Weise wird auch Konsens über den Nachrichtenwert einer Meldung erzielt.

Wie wird die Reihenfolge der Meldungen festgelegt?

Die Wichtigkeit eines Themas bestimmt, ob die Meldung am Anfang oder am Ende der Sendung steht. Platzierung und Länge des Beitrags hängen von der Relevanz der Nachricht ab. Steht die TOP-Meldung fest, ergibt sich die Reihenfolge der übrigen Themen oft von selbst. Die Themenpalette ist breit: politische Nachrichten aus dem In- und Ausland, Wirtschaftsmeldungen, Wissenschaft, Medizin, Technik, Soziales, Kultur und Zeitgeschichte.

Wie werden die Meldungen präsentiert?

Die Aufbereitung der Nachricht kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: als Wortmeldung, als Nachricht im Film (dabei wird das Bildmaterial im sog. off kommentiert), als Bericht des*der Reporters*Reporterin oder als Live-Schaltung zu einem*einer Korrespondent*in.      

Wie sind die 15 Minuten der "Tagesschau" aufgeteilt?

In der 15-minütigen Hauptausgabe der "Tagesschau" um 20 Uhr sind üblicherweise etwa neun Minuten für Film vorgesehen (Reporter*innenberichte und Nachrichtenfilme, inkl. Wetter), ca. sechs Minuten sind für Wortmeldungen reserviert.

Worin besteht der Unterschied zwischen Sprecher*in und Moderator*in?

Während in der 20 Uhr-"Tagesschau" - und auch in einer Reihe von Kurzausgaben – ein*e Sprecher*in die Meldungen verliest, werden die "Tagesthemen" und das "Nachtmagazin" von einem*einer Moderator*in präsentiert. Der Unterschied zwischen Sprecher*in und Moderator*in besteht darin, dass letztere*r seine*ihre Text selbst entwickelt, die daher oft pointierter sind. Ein*e Sprecher*in dagegen verliest die Meldungen, die von Redakteur*innen geschrieben wurden.

Gibt es Richtlinien für den Umgang mit Gewaltdarstellungen?

Gewalt  ist ein Teil der Realität und kann deshalb nicht aus einer Nachrichtensendung ausgeblendet werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine Pflicht zum sensiblen Umgang mit dem Leid anderer Menschen. Dazu gehört es, die Würde des Menschen, auch eines Toten, unter allen Umständen zu achten. ARD-aktuell verzichtet deshalb auf Großaufnahmen von Gewaltopfern und ist bemüht, auch die übrigen Bildsequenzen bei Gewalttaten möglichst kurz zu halten.

Wann erscheinen die Korrespondent*innen auf dem Bildschirm?

Die in- und ausländischen Korrespondent*innen erscheinen im on, also auf dem Bildschirm, wenn sie eine Einschätzung der Lage geben, die über die reine Faktenvermittlung hinausgeht.

Was ist das Besondere an der Tagesschau?

Die "Tagesschau" ist eine Nachrichtensendung für alle, die an aktueller  Information interessiert sind. Sie soll sachlich, knapp, präzise und unparteiisch über die Ereignisse des Tages informieren. Die Sendung beschränkt sich auf die Darstellung der Fakten und ermöglicht es dem Publikum, sich ein eigenes Urteil zu bilden.

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