Teebaumöl: Wirkung, Anwendung und Risiken

Stand: 01.09.2023 09:46 Uhr

Teebaumöl kann bei Hauterkrankungen wie Nagelpilz und Akne helfen. Die Anwendung des ätherischen Pflanzenöls birgt allerdings auch Risiken. Welche Wirkungen und Nebenwirkungen hat das beliebte Hausmittel?

von Dagmar Lüdke-Bonnet

Teebaumöl wird aus Blättern und Zweigen eines australischen Teebaums gewonnen. Es enthält sogenannte Terpene, die entzündungshemmend und wundheilend wirken können. Darum kann es unter anderem bei der Behandlung von Akne, Pickeln, Warzen, Nagelpilz und auch Hämorrhoiden helfen. Teebaumöl findet sich unter anderem in Haut- und Fußcremes sowie in Shampoos und Waschgel.

Diese Wirkung hat Teebaumöl bei Akne

Teebaumöl hilft laut einer australischen Studie bei der chronischen und entzündlichen Hauterkrankung Akne. Dabei wurde die Hälfte der an Akne leidenden Teilnehmenden mit Teebaumöl und die andere Hälfte mit einem chemischen Medikament behandelt. Bei den insgesamt 124 Betroffenen reduzierten sich die Hautschädigungen, die durch die Erkrankung entstanden waren, durch das Teebaumöl deutlich - ebenso gut wie durch das Medikament. Das Pflanzenöl wirkte allerdings erst etwas später. Dafür hatten die Teilnehmenden, die ihre Akne mit Teebaumöl behandelt hatten, deutlich weniger Nebenwirkungen. Labor-Untersuchungen bestätigten die antimikrobielle Wirkung von Teebaumöl auf Bakterien, Hefen und andere Pilze.

Teebaumöl - nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen

Die Anwendung oder Einnahme von Teebaumöl ist nicht risikolos, denn die enthaltenen Terpene können unverdünnt und hoch konzentriert gesundheitsschädigend sein. Diese Erfahrung machten auch Forschende aus den Niederlanden: Teilnehmende ihrer Studie hätten nach der Anwendung von Teebaumöl-Präparaten insbesondere über Hautreaktionen, wie Ausschläge, Rötungen, Juckreiz und allergische Reaktionen, geklagt, so die Beobachtungen.

Die orale Einnahme habe bei manchen sogar zu Übelkeit und Erbrechen geführt. Die Forschenden stuften zehn Prozent der berichteten Nebenwirkungen als schwerwiegend ein. Die orale Aufnahme von Teebaumöl könne in seltenen Fällen zu schwerwiegenden Reaktionen wie Benommenheit und Bewusstseinsstörungen führen. In einigen Fällen habe das Einatmen des Öls unter anderem zu Lungenentzündungen geführt.

Teebaumöl zuerst auf Verträglichkeit testen

Wer Teebaumöl verwenden möchte, sollte zuerst testen, wie der Körper darauf reagiert, raten Expertinnen und Experten. Dazu einige Tropfen Teebaumöl in die Ellenbeuge geben. Wenn sich nach 24 Stunden Einwirkzeit keine Nebenwirkungen wie zum Beispiel Rötungen, Ausschlag oder Juckreiz zeigen, ist davon auszugehen, dass das Teebaumöl gut vertragen wird.

Teebaumöl zur oralen Anwendung und bei Kindern ungeeignet

Für Kinder unter zwölf Jahren ist die Einnahme oder die äußerliche Anwendung von Teebaumöl nicht geeignet: Es besteht ein hohes Risiko von Krampfanfällen oder Atemwegsbeschwerden. Von der Verwendung in Zahnpasta oder sonstiger oraler Einnahme von Teebaumöl raten Expertinnen und Experten aufgrund der neuen Studienergebnisse (siehe oben) ab. Die Behandlung von Hauterkrankungen mit Teebaumöl sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

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