Ernährung bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne

Stand: 11.10.2021 11:44 Uhr

Wer unter Migräne leidet, sollte Fertigprodukte meiden und vorsichtig sein mit Histaminen. Wichtig: regelmäßig trinken und in Ruhe essen. Ein Tagebuch hilft, ungünstige Lebensmittel zu identifizieren.

Welche Faktoren Kopfschmerzen oder Migräne auslösen, ist bei Betroffenen sehr verschieden. Ein Ernährungs- und Schmerztagebuch hilft, die sogenannten "Trigger" zu identifizieren. Darin werden alle Genussmittel, Stressfaktoren und Schmerzereignisse über mindestens vier Wochen protokolliert (Uhrzeit, Essen, Getränk, Besonderheiten, Beschwerden). Betroffene erhalten dadurch Klarheit über Lebensmittel und Verhaltensweisen, die sie besser durch andere ersetzen sollten.

Migräne-Betroffene brauchen eine regelmäßige Ernährung

Lebensmittel, die akuten Kopfschmerz lindern, gibt es nicht. Die Chance für Betroffene liegt in der Vorbeugung, bei der die Ernährung eine wichtige Rolle spielen kann. Nicht nur was man isst, wirkt sich aus, sondern auch wie man isst. Hetze, Unregelmäßigkeit, Naschen und Überspringen von Mahlzeiten können in Kopfschmerzen resultieren.

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So kann man Migräne und Kopfschmerzen vermeiden

  • Rhythmus in den Tagesablauf bringen, Ruhephasen einhalten, ausreichend schlafen.
  • In Ruhe essen, drei Mahlzeiten pro Tag (Regelmäßigkeit beachten), davon eine warm. Spätestens 2,5 Stunden vor dem Schlafengehen die letzte Mahlzeit einnehmen.
  • Ausreichend und regelmäßig trinken: mindestens 1,5 Liter pro Tag. Getränke immer bereit stehen haben, notfalls Handywecker mit Trinkerinnerung stellen.
  • Fertigprodukte meiden und Produkte ohne Konservierungsstoffe (Pökelsalz, Tartazin, Benzoesäure) und ohne Geschmacksverstärker (Glutamat) bevorzugen.
  • Histamine stehen im Verdacht, als "Trigger" für Kopfschmerz-Attacken zu wirken. Sie sind vor allem enthalten in Tomaten, Zitrusfrüchten, Schokolade, Rotwein sowie auch in vielen länger gereiften oder gelagerten Produkten (Konserven, Wurstwaren, Käse).

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Brot und Backwaren

  • Empfehlenswert: Sauerteigbrot, hefefreie Backwaren, Haferflocken, Müsli ohne Zucker
  • Weniger empfehlenswert: Weißbrot, Toastbrot, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Croissant

 

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