Aus einer Flasche wird Mineralwasser in ein Glas gegossen. © Fotolia Foto: v.poth

Trinken: Wie viel Wasser braucht der Mensch?

Stand: 15.07.2020 15:00 Uhr

Wasser ist für den Körper lebensnotwendig, denn ohne Wasser kann der Mensch nur wenige Tage überleben. Zu viel Flüssigkeit sollte es aber auch nicht sein. Welche Menge ist die richtige?

Es ist die Grundlage allen Lebens und sogar unser Körper besteht zu mehr als der Hälfte daraus: Wasser ist das wichtigste Lebensmittel des Menschen. Nehmen wir zu wenig Flüssigkeit auf, ist der Stoffwechsel gestört und unsere körperliche wie geistige Leistungsfähigkeit lässt nach. Als Urin schwemmt Wasser Schadstoffe aus, als Schweiß kühlt es unseren Körper. Wasser soll uns laut Gesundheitsmagazinen gesünder, schöner und glücklicher machen. Viel trinken hilft also viel? So einfach ist die Rechnung nicht.

Körper verliert zwei Liter Wasser am Tag

Frau trinkt Leitungswasser aus einem Glas. © Sandor Jackal/fotolia Foto: Sandor Jackal
Ausreichend zu trinken, ist lebenswichtig: Mindestens eineinhalb Liter Wasser werden empfohlen.

Insgesamt verlieren wir auch ohne viel Bewegung zwei Liter Flüssigkeit pro Tag, die durch ausreichendes Trinken wieder aufgefüllt werden sollte. Etwa die Hälfte der Menschen trinkt zu wenig. Unser Körper kann Wasser nicht speichern und braucht ständig Nachschub. Wenn wir zu wenig trinken, bekommen wir Durst, irgendwann können wir nicht mehr klar denken, Nieren und Kreislauf versagen. Typische Anzeichen für Wassermangel sind außerdem trockene und rissige Lippen sowie ein Verlust der Elastizität der Haut. Länger als vier Tage kann der Körper nicht ohne Wasser überleben.

Zu viel Wasser überfordert Stoffwechsel

Doch können wir auch zu viel trinken? Tatsächlich kann es zu einer Art Wasservergiftung kommen, wenn wir in sehr kurzer Zeit acht oder neun Liter trinken. Mit diesen großen Wassermengen ist der Körper komplett überfordert: Die Urinproduktion kann die Flüssigkeit nicht verstoffwechseln, Schwindel und Übelkeit sind die Folge. In Extremsituationen kann zu viel Wasser sogar zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen. Vor allem unerfahrene Ausdauersportler trinken häufig falsch.

Mindestens eineinhalb Liter Wasser pro Tag trinken

Was oft vergessen wird ist, dass auch Nahrungsmittel den Körper mit Flüssigkeit versorgen. Knapp ein Drittel unseres täglichen Bedarfs nehmen wir über unser Essen auf. Obst und Gemüse und sogar Pommes enthalten einen hohen Anteil an Wasser. Sehr viel trinken müssen wir also gar nicht mehr. Die Faustregel: Eineinhalb Liter pro Tag reichen aus, um den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Bei körperlicher Anstrengung oder Hitze sollte es aber mehr sein. Anstatt die tägliche Wassermenge genau abzumessen, empfiehlt es sich, auf seinen Körper zu hören und dann zu trinken, wenn man durstig ist.

Leitungswasser oder besser Mineralwasser?

Ob Leitungswasser oder Mineralwasser ist dabei reine Geschmackssache. Leitungswasser enthält je nach Region mindestens genauso viele Mineralstoffe, teils sogar mehr als viele stille Mineralwässer - und es ist deutlich günstiger. Außerdem ist Leitungswasser das am besten kontrollierte Lebensmittel und die Wasserversorger garantieren eine gleichbleibende Qualität bis zum Wasserzähler. Morgens sollte man Leitungswasser vor dem Trinken erst ein wenig laufen lassen. Oder erst einmal unter die Dusche hüpfen, bevor für Tee oder Kaffee etwas abgefüllt wird.

Wasseranalyse bei alten Bleileitungen

In alten Häusern kann das Leitungswasser aufgrund von Bleileitungen belastet sein. Wer sichergehen will, sollte beim Hausverwalter nachfragen oder das Wasser untersuchen lassen. Viele Wasserwerke bieten Analysen für rund 30 Euro an. Wenn Schwangere oder Babys im Haus wohnen, ist die Untersuchung oft sogar kostenlos.

Bei Hitze kein eiskaltes Wasser trinken

Wer sich bei Hitze oder schwüler Luft mit einem kalten Glas Wasser erfrischen möchte, sollte jedoch vorsichtig sein: Allzu kalt sollte das Getränk nicht sein. Denn wer bei erhitztem Körper Eiskaltes trinkt, riskiert einen plötzlichen Temperatursturz. Der Körper muss dann schwer arbeiten, um aus "eiskalt" wieder "körperwarm" zu machen. Das treibt den Blutdruck in die Höhe und regt die Schweißbildung nur noch mehr an.

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NDR 1 Radio MV | 22.03.2021 | 13:00 Uhr

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