Sicherheitszentrale für Atommüll-Zwischenlager Gorleben geplant
In Gorleben werden die Pläne für den Schutz einer Halle mit radioaktivem Abfall konkreter. Innerhalb der nächsten drei Jahre soll auf dem Gelände eine neue Sicherheitszentrale errichtet werden.
Auf diese Weise soll das Zwischenlager unter anderem vor Terroranschlägen geschützt werden, wie die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) mitteilte. Auch Maßnahmen im Bereich der IT-Sicherheit und der Umbau der Hauptzufahrt seien geplant. "Der Schutz der Zwischenlager gegen Terroranschläge oder kriminelle Handlungen wird permanent neu bewertet und an sich verändernde Bedrohungslagen angepasst", sagte ein BGZ-Sprecher. Die Halle soll zusätzlich mit einer zehn Meter hohen Schutzwand vor möglichen Angriffen geschützt werden.
Bürgerinitiative hält Schutz für nicht ausreichend
Laut der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg reicht die geplante Mauer jedoch nicht aus: Sie schütze weder vor Drohnenangriffen noch vor einem gezielten oder zufälligen Flugzeugabsturz, sagte Sprecher Wolfgang Ehmke. Die nur 20 Zentimeter dicke Decke der Halle sei der Schwachpunkt. Der Betreiber wies die Kritik mit der Begründung zurück, dass das Bundesamt für die Sicherheit nuklearen Entsorgung die Sicherheit des Zwischenlagers überprüft und bestätigt habe.
Gorleben bleibt Zwischenlager für Atommüll
Das ehemalige Bergwerk Gorleben im Landkreis Lüchow-Dannenberg war nach jahrelangem Streit im Jahr 2020 aus der Endlagersucher für Atommüll herausgefallen. Allerdings wird es noch einige Jahrzehnte als Zwischenlager für schwach- bis hochradioaktiven Atommüll dienen. Denn: Die Bundesgesellschaft für Endlagerung wird frühestens in den 2040er-Jahren einen Endlagerstandort benennen. Bis dahin müsse die Genehmigung für Gorleben als Zwischenlager noch verlängert werden, sagte der BGZ-Sprecher. Sie läuft nämlich im Jahr 2034 aus.