Längere Endlagersuche: Furcht vor ewigem Zwischenlager Gorleben
Frühestens in den 40er-Jahren wird laut Bundesgesellschaft für Endlagerung ein Standort für ein Atommüll-Endlager feststehen. Im Wendland sorgen sich Bürger deshalb um die Sicherheit der 113 Castoren im Zwischenlager in Gorleben.
Die Betriebsgenehmigung für das Zwischenlager in Gorleben läuft bereits 2034 aus. Ist bis dahin kein Endlager gefunden, müsste sie deutlich verlängert werden. Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg fordert eine Erklärung von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), warum die Suche so lange dauert. Natürlich gehe Sorgfalt vor Eile. "Man muss aber auch darstellen, was das für die Zwischenlagerung dieser hochradioaktiven Abfälle bedeutet." Es tauchten bereits Vermutungen auf, dass der in Gorleben gelagerte Atommüll dann einfach verbunkert werden könnte und kein Endlager mehr gebraucht werde. "Das wäre katastrophal", so Ehmke.
BGZ: Auf längere Zwischenlagerung vorbereitet
Auf einem Informationsabend hat die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) am Freitag in Dannenberg versucht, die Menschen zu beruhigen. Man sei auf deutlich längere Zwischenlagerzeiten vorbereitet, hieß es. Es ein umfangreiches Überwachungskonzept, mit dem die Sicherheit der Castorbehälter laufend überprüft und gegebenenfalls verbessert werde. Im Rahmen eines Forschungsprojektes in Schweden werden den Angaben zufolge Brennstäbe untersucht, um zu sehen, was im Laufe der Jahre in den Behältern geschieht. Denn diese müssen nun ein paar Jahrzehnte länger dichthalten als ursprünglich geplant.
Informationen vom Bundesumweltministerium gefordert
Der atompolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jakob Blankenburg, verlangt zu diesem neuen Zeitplan mehr Informationen - auch vom Bundesumweltministerium. "Wir brauchen endlich Klarheit und können nicht immer weiter in abstrakten Daten rechnen, sondern wir brauchen einen konkreten Plan." Stattdessen liege der Bericht über die Verzögerungen bei der Endlagersuche auch drei Monate nach dem Bekanntwerden in der "Süddeutschen Zeitung" immer noch nicht vor.