Südoldenburg: Proteste gegen Fleischkonzerne am Wochenende
Wenige Tage nach der Aufdeckung eines mutmaßlichen Schlachtskandals im Landkreis Hameln-Pyrmont haben Aktivisten mehrere Demonstrationen im Raum Oldenburg angekündigt.
Veranstalter ist das bundesweite Bündnis "Gemeinsam gegen die Tierindustrie". Die Aktivistinnen und Aktivisten haben Protestaktionen von Freitag bis Dienstag angekündigt. Im Mittelpunkt stünden dabei Großkonzerne wie Vion, Westfleisch oder auch die PHW-Gruppe, sagte eine Sprecherin. Das Bündnis fordert den Ausstieg aus der intensiven Tierhaltung und eine Agrarwende.
Aktionen in Vechta und Quakenbrück
Im Raum Bremen, Oldenburg und Osnabrück gebe es besonders viel Massentierhaltung, beklagt das Bündnis. Hier hätten auch die großen Fleischkonzerne ihren Sitz. In der Innenstadt von Vechta ist für Sonnabendnachmittag eine Demonstration angekündigt. In Quakenbrück (Landkreis Osnabrück) soll es ein Aktionscamp mit Infoveranstaltungen und Workshops geben.
Polizei: Während der Proteste Tag und Nacht einsatzbereit
Während der Demonstrationen im Raum Oldenburg ist die Polizei nach eigenen Angaben von Freitag bis Dienstag Tag und Nacht einsatzbereit. Auch die Bereitschaftspolizei werde vor Ort sein und die örtlichen Kräfte zum Beispiel bei eventuellen Blockaden unterstützen.
Zulieferer sollen Schweine gequält haben
Vor wenigen Tagen war erneut ein möglicher Schlachtskandal bekannt geworden. Unter anderem im Landkreis Hameln-Pyrmont sollen Zulieferer des Großschlachters Westfleisch schwerkranke Schweine ohne tierärztliche Behandlung gelassen und mit Elektroschockern gequält haben. Aufnahmen von Tierschützenden zeigten auch tote und verwesende Tiere. Neben wiederkehrenden Skandalen hat sich in großen Betrieben zudem die Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, inzwischen großflächig ausgebreitet. Allein in Niedersachsen wurden seit Juli rund 620.000 Masttiere getötet, so der Stand Anfang September.