Weltweit größte Wellenmaschine geht in Hannover an den Start
In drei Jahren Bauzeit ist in Hannover eine Anlage entstanden, die weltweit einmalig ist: der sogenannte Große Wellenströmungskanal. Am Freitag nahmen ihn Robert Habeck und Stephan Weil in Betrieb.
Der Große Wellenströmungskanal - kurz GWK+ - soll die Forschung an leistungsfähigeren Windkraftanlagen auf See voranbringen. Er habe unmittelbare Bedeutung für den geplanten Ausbau der Offshore-Windenergie, sagte Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) am Freitag. Die Leistung in diesem Bereich soll in Deutschland von bisher etwa 8 auf 30 Gigawatt bis 2030 erhöht werden - bis 2045 dann auf 70 Gigawatt. Ministerpräsident Weil (SPD) erklärte, der Ausbau sei notwendig, um die Klimaziele zu erreichen. Gemeinsam konzipiert hatten den GWK+ die Leibniz Universität Hannover und die Technische Universität (TU) Braunschweig.
Das Meer im Labor
Was macht ein Wellenströmungskanal? Einfacher ausgedrückt handelt es sich um eine Wellenmaschine - die größte ihrer Art, die zugleich die Gezeiten simuliert, wie die Leibniz Universität betont. Mit der Anlage werden die Bedingungen im Meer so realitätsnah wie möglich nachgestellt, um Offshore-Windkraftanlagen immer besser auf diese Gegebenheiten auszurichten. Sozusagen das Meer im Kleinformat in einem Labor.
GWK+ simuliert hohe Wellen und Strömungen
Windkraftanlagen auf See müssen extremen Belastungen standhalten. Der Wellenströmungskanal simuliert bis zu drei Meter hohe Wellen sowie Strömungen, die durch die Gezeiten entstehen. Bei der Forschung geht es um vielfältige Aspekte, zum Beispiel das Zusammenspiel zwischen Meeresboden und Bauwerk, die Stabilität schwimmender Bauwerke und ihre Verankerung.
Mehr als 35 Millionen Euro stecken in der neuen Anlage
Der GWK+ ist im Rahmen des Forschungsprojekts marTech entstanden, gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium. Mehr als 35 Millionen Euro sind laut Leibniz Universität in den neuen Großen Wellenströmungskanal investiert worden - um die Forschung zur Energiewende "massiv voranzubringen", wie es heißt.