Salzgitter AG steckt Millionen in "grüne" Stahlproduktion
Deutschland zweitgrößter Stahlkonzern kann mit dem Aufbau einer CO2-armen Stahlherstellung mittels Wasserstoff beginnen. Der Aufsichtsrat hat den Investitionen am Mittwoch zugestimmt.
In einer ersten Phase sollen 723 Millionen Euro investiert werden. Damit soll die Stahlproduktion schrittweise so umgebaut werden, dass deutlich weniger klimaschädliche Emissionen entstehen. Der Aufsichtsrat stimmte zu, dass das Geld aus Mitteln der Salzgitter AG für das Projekt mit dem Namen "Salcos" bereitgestellt wird. Laut Vorstandschef Gunnar Groebler ist die Salzgitter AG der erste große Stahlerzeuger, der solch große Investitionen für die neue Technik auf den Weg gebracht hat. Eine erste Versuchsanlage könnte noch im Sommer in Betrieb gehen. Gleichzeitig hofft der Konzern auf öffentliche Förderung.
Ab 2026 Millionen Tonnen "grüner" Stahl aus Salzgitter?
Ab 2025 plant Salzgitter den Start der regulären Produktion von Stahl auf wasserstoffbasierter Technik. Sie soll schrittweise in das bestehende Hüttenwerk integriert und Hochöfen abgeschaltet werden. Von 2026 an sollen dann mehr als eine Million Tonnen Stahl pro Jahr "grün" erzeugt werden. Dazu wird die im Produktionsprozess jetzt noch eingesetzte Kokskohle durch Wasserstoff ersetzt. Allerdings wird auch bei der Herstellung von Wasserstoff viel Energie verbraucht. Diese muss aus erneuerbaren Quellen kommen, damit die Stahlproduktion in der Bilanz klimaschonender ist als jetzt. Zu diesem Zweck hatte Salzgitter im vergangenen Jahr bereits sieben Großwindräder am Hauptsitz in Betrieb genommen, die den Strom für das Elektrolyseverfahren liefern.