Stahlwerk setzt auf Ökostrom: Weniger CO2 - neue Kunden
Wer ökologisch produzieren will, kann nicht einfach weitermachen wie bisher. Das Stahlwerk Georgsmarienhütte geht deshalb einen weiteren Schritt Richtung Klimaneutralität - mit neuer Technik.
Kurz gefasst geht es darum, dass der Stahl härter wird als bisher. Das schafft dann neue Anwendungsmöglichkeiten, neue Kunden, neuen Umsatz. Und damit das gelingt, hat das Stahlwerk im Landkreis Osnabrück am Donnerstag seine erste sogenannte induktive Einzelstabvergütungsanlage vorgestellt. Sie soll Produkte - harte Stähle - ermöglichen, die die Windkraftbranche braucht, aber auch andere Segmente im Maschinenbau. Mit diesen Anlagen wird der gegossene und anschließend zu Stäben gewalzte Stahl wärmebehandelt. Dadurch wird der Stabstahl gleichzeitig fester und strapazierfähiger. Ganz wichtig: Die Anlage wird nach Angaben des Unternehmens mit 100 Prozent Ökostrom betrieben. Für das Projekt investiert das Unternehmen rund 21,5 Millionen Euro, 880.000 Euro hat das Bundeswirtschaftsministerium beigesteuert.
Anlage soll ökologischen Fußabdruck reduzieren
Die neue Anlage soll zunächst die Treibhausgas-Emissionen in der Produktion selbst deutlich reduzieren. Dementsprechend würden dann auch die Emissionen der Endprodukte, die aus dem in Georgsmarienhütte erzeugten Stahl hergestellt werden, emissionsärmer: "Wir freuen uns", so Alexander Becker, Geschäftsführer der GMH Gruppe, "in Zukunft auch durch die direkte Teilhabe am Ausbau der Windkraft zur weiteren Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks unserer Wirtschaft beitragen zu können."
Stahlwerk plant bereits zweite Anlage
"Allein durch dieses Projekt und den damit verbundenen Umstieg in der Wärmebehandlung des Stahls von Erdgas auf Öko-Strom können mehr als 10.000 Tonnen CO2 in den nächsten zehn Jahren eingespart werden", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Für die Windkraft-Branche sei es ein wichtiges Signal, dass schon bei der Teilefertigung besonders emissionsarm produziert werde. Die Planung für eine zweite Anlage dieser Art laufe bereits. Nach Angaben des Stahlwerks können im Jahr rund 17.000 Tonnen Stahl von solch einer Einzelvergütungsanlage bearbeitet werden.