Corona: Lehrerverbände kritisieren Schulstart ohne Testpflicht
Lehrerverbände in Niedersachsen bemängeln, dass die Schulen in der kommenden Woche ohne verpflichtende Corona-Tests ins neue Schuljahr starten. Dies hatte am Montag das Kultusministerium mitgeteilt.
Freiwillige Tests reichten nicht aus, sagte der Vorsitzende des Lehrerverbands VBE, Franz-Josef Meyer. Da habe das Coronavirus leichtes Spiel, sich in den Schulen auszubreiten. Auch der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) hält die Entscheidung des Kultusministeriums für falsch. "Es ist zu befürchten, dass eine freiwillige Testphase nach den Ferien ihren Zweck verfehlt und wirkungslos bleiben wird", teilte der Verband mit. Die Pandemie sei leider noch nicht überwunden. Der Landesschülerrat, die Bildungsgewerkschaft GEW sowie die Grünen hatten sich in den vergangenen Wochen ebenfalls für eine erneute Corona-Testpflicht an den Schulen ausgesprochen.
Freiwillige Corona-Test an Schulen und Kitas
Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) ist dagegen überzeugt, dass angesichts der entspannteren Infektionslage ein freiwilliges Testangebot ausreicht. "Wir empfehlen aber, von der Testmöglichkeit Gebrauch zu machen", betonte Tonne. Die Tests für die ersten fünf Tage bekommen die Schülerinnen und Schüler nach den Ferien von den Schulen - danach soll es wie bisher auf freiwilliger Basis zwei Tests pro Woche geben. Auch in den Kitas setzt das Land weiter auf freiwillige Tests. Bis zum Jahresende stünden für Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung bis zu zwei Lolli-Tests pro Woche zur Verfügung, heißt es.