Triathlon-WM in Hamburg: Lindemann gewinnt Sprint-Bronze
Laura Lindemann hat bei der Supersprint-WM der Triathletinnen in Hamburg die Bronzemedaille gewonnen. Die Berlinerin musste sich nur der Französin Cassandre Beaugrand und der Britin Beth Potter geschlagen geben. Tim Hellwig wurde bei den Männern Achter.
Vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach und Tausenden Zuschauern war Lindemann als Sechste auf die Laufstrecke gegangen, wo die Topfavoritin Beaugrand und Potter aber schnell einen Vorsprung herausholten. Im Schlussprint reichte es für Lindemann "nur" für Rang drei. Annika Koch als Vierte und Marlene Gomez-Göggel als Fünfte komplettierten das starke Ergebnis der deutschen Frauen.
"Mir geht es supergut damit, es war ein megagutes Rennen, auch wenn ich am Ende schwere Beine hatte", sagte Lindemann in der ARD, "aber die hatten wahrscheinlich alle." Die 27-Jährige hatte vor einer Woche noch wegen einer Magenverstimmung die deutschen Meisterschaften verpasst.
Drama um Tertsch: Frühes Aus nach Zeitstrafe
Einen ganz bitteren Nachmittag erlebte Lisa Tertsch, die bereits im ersten Rennen ausschied. Grund war eine zehnsekündige Zeitstrafe für die deutsche Meisterin aus Offenbach: Nach dem Schwimmen war ihr in der Wechselzone der Kinn-Riemen des Fahrradhelms aufgesprungen, die 24-Jährige blieb zwar sofort stehen und machte den Helm wieder fest - die Kampfrichter waren aber gnadenlos.
Am Ende der Laufstrecke musste Tertsch dann im Penalty-Zelt stehend zusehen, wie die Konkurrentinnen an ihr vorbeiliefen - im Schlusssprint reichte es dann nur für Rang 23 - das überraschend frühe Aus für die Medaillenkandidatin. Selina Klamt (erstes Rennen), Anabel Knoll und Lena Meißner (im zweiten Rennen) verpassten ebenfalls den Final-Lauf.
Die Rennen in Hamburg wurden über 300 m Schwimmen, 7,5 Kilometer Radfahren und 1,75 Kilometer Laufen absolviert - im sogenannten Eliminator-Modus: Pro Durchgang schieden die schlechtesten zehn Athletinnen und Athletinnen aus - sodass im letzten Rennen von ursprünglich jeweils 30 noch zehn übrig waren.
Neuseeländer Wilde triumphiert bei den Männern
Bei den Männern hatte sich Hellwig als einziger der ursprünglich fünf in die Finalrunden gestarteten Männer für den Medaillenlauf qualifiziert. Simon Henseleit (14. im zweiten Rennen), Lasse Lührs (15.) und Valentin Wernz (18.) sowie Lasse Nygaard Priester (25. im ersten Rennen) verpassten das Finale. WM-Gold schnappte sich der Neuseeländer Hayden Wilde vor dem Portugiesen Vasco Vilasca und dem Briten Alex Yee.
"Diese drei Laktatduschen verlangen dir alles ab." Tim Hellwig über das Eliminator-Format
"Es ist das härteste Format, dass ich bislang im Triathlon absolviert habe", sagte Hellwig, der nach dem Schwimmen noch als Erster aus der Alster geklettert war, auf dem Rad gut mithielt, dann aber im Laufen keine Siegchance mehr hatte: "In der letzten Runde war gar nichts mehr. Ich habe alles versucht und bin im Großen und Ganzen zufrieden."
Heute kämpft die Mixed-Staffel um Medaillen
Nach den Titeln im Einzel geht es heute ab 14.15 Uhr (im Livestream bei NDR.de) noch in der Mixed-Staffel um Medaillen. Dort zählt das deutsche Quartett zum Kreis der Mitfavoriten. 2021 hatten Lindemann, Gomez-Göggel, Hellwig und Priester in Hamburg Gold geholt.
Die Supersprint-WM zählt zugleich zur ganzjährigen World Championship Series. Zusammen mit den gemeldeten Jedermännern werden an den vier Wettkampftagen mehr als zehntausend Teilnehmer und Teilnehmerinnen in der Hansestadt erwartet.