VIDEO: Frühe Erdbeeren im Check: Kann man bedenkenlos zugreifen? (8 Min)

Erdbeeren selbst pflücken, richtig lagern und Reife erkennen

Stand: 06.05.2024 10:34 Uhr

Leuchtend rot und duftend: Erdbeeren sind gesund, lecker und haben jetzt wieder Saison. Wer ihr volles Aroma genießen möchte, sollte regionale Ware kaufen oder die Früchte selbst pflücken. Tipps und Rezepte.

In süßen oder pikanten Gerichten, als Marmelade oder einfach pur - Erdbeeren gehören zu den Lieblingsfrüchten der Deutschen. Beliebt sind Erdbeeren schon lange: Bereits unsere Urahnen kannten Walderdbeeren. Erste Funde reichen bis in die Steinzeit zurück. In der Antike priesen römische Dichter wie Ovid, Vergil und Plinius die Qualitäten der kleinen, aromatischen Früchte. Sie nannten sie "frega" oder "fregum", abgeleitet vom lateinischen "fragare" (duften).

Reife, Frische und Qualität beim Einkauf erkennen

Da Erdbeeren nicht nachreifen, sollten Verbraucher beim Kauf darauf achten, dass alle Beeren gleichmäßig rot, glänzend und prall sind. Überreife Früchte oder Erdbeeren mit Druckstellen verderben schnell. Weitere Zeichen für Frische sind ein kurzer, grüner Stiel und durchgängig grüne Kelchblätter ohne weiße Spitzen. Erdbeeren können ihr Aroma nur voll ausbilden, wenn sie an der Pflanze ausgereift sind.

Erdbeeren liegen in einem Korb auf einem Erdbeerfeld. © photocase Foto: David Dieschburg
Import-Erdbeeren sind oft nicht voll ausgereift und häufig mit Pestiziden belastet.

Bei importierter Ware aus Südeuropa oder Marokko, die oft schon vor dem Start der heimischen Saison angeboten werden, ist das selten der Fall. Sie sind meist unter Folie in riesigen Monokulturen gereift und können mit Pestiziden belastet sein. Auch der hohe Wasserverbrauch beim Anbau in trockenen Regionen wie etwa Andalusien und der lange Transport sind problematisch. Es lohnt sich also abzuwarten, bis im Mai die Saison in Deutschland beginnt, und zu regionalen Früchten zu greifen.

Welche Sorten sind besonders süß und aromatisch?

Obwohl es viele verschiedene Erdbeersorten gibt, werden sie im Handel kaum unterschieden, denn eine Kennzeichnung ist nicht vorgeschrieben. Wer direkt vom Erzeuger kauft, kann nachfragen. Beliebte und aromatische Sorten sind unter anderem die Frühsorte "Elvira" sowie die sehr süßen Sorten " Senga Sengana" und "Honeyone".

Selbst pflücken: Früher Morgen ist ideale Erntezeit

Nahaufnahme von saftigen Erdbeeren auf einem Erdbeerfeld © NDR Foto: Torsten Creutzburg
Wer Erdbeeren selber pflückt, bekommt garantiert frische Früchte.

Wer sicher gehen will, dass die Erdbeeren ganz frisch sind, kann sie entweder auf Wochenmärkten direkt beim Erzeuger kaufen oder auf einem nahe gelegenen Feld selbst pflücken. Wählen Sie möglichst eine Fläche, die nicht direkt an einer viel befahrenen Straße liegt. Die Schadstoffbelastung ist so geringer. Beim Pflücken am besten flache Erdbeerkörbe verwenden. Eimer oder andere tiefe Gefäße sind weniger geeignet, da die Früchte in ihnen zusammengedrückt werden.

Die beste Zeit für die eigene Ernte ist der frühe Morgen, dann sind die Beeren am aromatischsten. Außerdem sollte es trocken sein, denn nass gepflückte Erdbeeren haben weniger Aroma und sind kürzer haltbar. Die Früchte zusammen mit den grünen Kelchblättern und einem Stück Stiel von der Pflanze ziehen, um zu vermeiden, dass Saft ausläuft. Nur reife Früchte ernten, unreife erkennt man am weiß-gelben Rand.

Erdbeeren zubereiten: Erst vor dem Verzehr waschen

Erdbeeren werden in einem Metallsieb unter einem Wasserstrahl gewaschen. © panthermedia Foto: masterpic
Erdbeeren sollten erst kurz vor dem Essen gewaschen werden

Erdbeeren sind äußerst empfindlich und leicht verderblich. Zum Transport eignen sich atmungsaktive Verpackungen, etwa aus Pappe oder Holzspan. Auf keinen Fall dürfen die Beeren gequetscht werden. Um das Aroma zu bewahren, die Früchte erst unmittelbar vor dem Verzehr kurz waschen, Stiele und Blätter entfernen. Auch Wasser entzieht den feinen Früchten ihr Aroma, deshalb nicht lange im Wasser liegen lassen und nicht unter einem starken Wasserstrahl säubern.

Richtige Lagerung im Kühlschrank und einfrieren

Ungewaschen halten sich Erdbeeren ein bis zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks - am besten abgedeckt auf einem Teller oder in einer Schüssel. Eingefrorene ganze Früchte werden nach dem Auftauen meist matschig. Eine Alternative ist es, sie vor der Tiefkühlung zu pürieren. Erdbeeren eignen sich auch, um Marmelade oder Kompott zu kochen. Sehr lecker ist die Kombination mit Rhabarber oder roten Johannisbeeren.

Sind gefriergetrocknete Erdbeeren empfehlenswert?

Eine Alternative zu Erdbeeren aus der Kühltruhe sind gefriergetrocknete Früchte. Bei diesem Verfahren wird den Früchten die Feuchtigkeit entzogen, Farbe und Aroma bleiben erhalten. Der aufwendige Prozess hat seinen Preis: Gefriergetrocknete Erdbeeren sind sehr teuer, die Herstellung ist energieintensiv und die Früchte kommen oft aus dem Ausland. Außerdem enthalten sie laut Verbraucherzentrale viel Zucker, sind also eher nicht zu empfehlen.

Gesunde Erdbeeren: Viel Vitamin C und wenig Kalorien

Neben ihrem einzigartigen Geschmack haben Erdbeeren noch weitere Vorzüge. So enthalten sie pro 100 Gramm mehr Vitamin C als Zitronen, außerdem die Vitamine B1 und B2 sowie die Mineralstoffe Kalzium, Kalium, Eisen und Magnesium. Bemerkenswert hoch ist der Gehalt an Folsäure, ein Vitamin, das für die Zellbildung wichtig ist. Zudem wirken Erdbeeren Blutdruck senkend und regen die Nierentätigkeit an.

Trotz der Fülle gesunder Inhaltsstoffe sind Erdbeeren zugleich kalorienarm. Eine große Portion enthält nicht mehr Kalorien als eine kleine Praline.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 06.05.2024 | 20:15 Uhr

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