Johannisbeeren pflanzen und pflegen
Johannisbeeren sind absolut pflegeleicht. An einem sonnigen Standort gepflanzt, gedeihen die Sträucher problemlos. Worauf kommt es beim Pflanzen und bei der Pflege an?
Es gibt sie in Rot, Schwarz und sogar Weiß: Johannisbeeren (Ribes) gehören zu den Nutzpflanzen im Garten, bei denen selbst Anfänger wenig falsch machen können. Wer zwei Quadratmeter Boden in sonniger Lage übrig hat, sollte auf die schmackhaften Beeren nicht verzichten. Die Qualität des Gartenbodens spielt fast keine Rolle, nur Staunässe vertragen die Wurzeln nicht. Da die meisten Johannisbeer-Sorten selbstfruchtend sind, benötigen sie keine zweite Pflanze als Befruchter, um Früchte auszubilden. Eine weitere Pflanze, am besten von einer anderen Sorte, sorgt allerdings für mehr Ertrag.
Rote, schwarze, weiße Sorten: Mit der Farbe wechselt der Geschmack
Für welche Sorte man sich entscheidet, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Rote Johannisbeeren wie die Sorte "Johnkheer van Tets" haben eine kräftige Säure, die manchen Menschen zu intensiv ist, um die Beeren roh zu genießen. Für eine eher späte Ernte eignen sich "Heinemanns Rote Spätlese" und "Rovada".
Weiße - oder besser gelbliche - Johannisbeeren wie die der Sorte "Weiße Versailler" schmecken deutlich milder. Sie wurden aus roten Sorten gezüchtet und sind botanisch gesehen keine eigene Art. Schwarze Früchte haben ein spezielles, herbes Aroma, das an dunkle Weintrauben erinnert. Zu empfehlen sind zum Beispiel Sorten wie "Silvergieters Schwarze" sowie "Titania", die sehr große Früchte hat.
Johannisbeeren im Herbst pflanzen
Am besten sollten Johannisbeeren an einen sonnigen Standort gepflanzt werden. Je mehr Sonne sie bekommen, desto besser entwickelt sich der Geschmack der Früchte. Johannisbeeren im Topf können prinzipiell von Frühling bis Herbst gepflanzt werden. Beste Pflanzzeit ist jedoch der Herbst. Dann können sie noch ausreichend Wurzeln bilden und tragen bereits im kommenden Sommer die ersten Früchte.
Das Pflanzloch großzügig ausheben und mit Kompost anreichern. Den Strauch ins großzügig ausgehobene Pflanzloch setzen und kräftig gießen. Den Wurzelballen der Pflanze ein Stück tiefer setzen als sie im Topf gestanden hat. Das fördert die Bildung junger Triebe. Eine abschließende Schicht aus Mulch sorgt dafür, dass die Erde nicht so schnell austrocknet.
Auch der richtige Schnitt trägt zu einer reichen Ernte bei. Mehr als drei bis fünf kräftige Triebe sollte ein junger Strauch nicht haben. Bei einer Pflanzung im Herbst beschädigte und schwache Triebe bodennah abschneiden. Im folgenden Frühjahr die verbliebenen Zweige um ein Drittel einkürzen.
Johannisbeeren ausgewogen düngen
Für ein kräftiges Wachstum und eine reiche Ernte benötigen Johannisbeeren zweimal im Jahr eine Portion Dünger. Im Frühjahr vor dem Austrieb und im Herbst vor der Winterruhe sind gute Zeitpunkte dafür - egal ob mit Kompost, organischem Dünger wie Hornspäne oder speziellem Beerendünger aus dem Handel. Chloridhaltige Dünger sind ungeeignet.
Vermehrung mit Steckhölzern
Johannisbeeren lassen sich einfach als Steckhölzer vermehren. Dazu im Spätherbst einen kräftigen, einjährigen Trieb abschneiden, die Spitze entfernen und den Trieb in etwa bleistiftlange Teile mit je einem Auge oben und unten schneiden. Ein Ende gerade, das andere angeschrägt abschneiden. Die Hölzer mit dem geraden Ende leicht schräg zu drei Viertel in lockere Erde stecken und über den Winter leicht feucht halten. Im Frühjahr haben sie bereits gewurzelt und treiben aus.
Johannisbeeren mit Schere und Gabel ernten
Die zahlreichen Johannisbeer-Sorten unterscheiden sich neben dem Säuregehalt auch in der Erntezeit. Sie beginnt Ende Juni (Johannistag am 24.) und kann bis Ende Juli dauern. Die Ernte fällt leichter als etwa bei Stachelbeeren oder Himbeeren, denn die Sträucher haben weder Stacheln noch Dornen. Die Früchte hängen an kleinen Rispen, die sich mit einer Gartenschere einfach von Strauch in eine Schüssel schneiden lassen. Eine Gabel hilft dabei, die kleinen Beeren von den Rispen lösen: den Stil oben festhalten und die Gabel langsam nach unten durchziehen.
Vielfältige Zubereitung
Ein Markenzeichen von Johannisbeeren sind viele kleine Kerne in den Früchten. Wen das stört, der kann die Beeren pürieren und durch ein feines Sieb streichen - dann bleiben die Kerne hängen. Ohnehin werden Johannisbeeren seltener roh gegessen, als vielmehr für Marmelade, Gelee, Süßspeisen, Quark, Saft oder Kuchen verwendet.