Brand in Brennelementefabrik: Aufklärung gefordert
Wenige Tage nach dem Brand in einer Brennelementefabrik in Lingen hat das Umweltministerium am Dienstag im Niedersächsischen Landtag über den Vorfall und den aktuelle Ermittlungsstand informiert. Demnach haben bei dem am vergangenen Donnerstag in einem Labor ausgebrochenen Brand zwei chemische Stoffe, Natronlauge und Aluminium, ein brennbares Gas gebildet. Dieses entzündete sich an der Luft und explodierte, hieß es. Wie es dazu kommen konnte, nachdem angeblich in dem Labor drei Tage keine Stoffe verdampft wurden, ist allerdings weiter unklar.
Betreiber muss Kosten tragen
Eine Sprecherin des Umweltministeriums kündigte eine "lückenlose Aufklärung" an. Sachverständige seien weiter vor Ort und würden den Vorgang analysieren, sagte die Sprecherin. Die Kosten für sämtliche Arbeiten der Experten der Atomaufsicht muss der Betreiber der Lingener Brennelementefabrik tragen, hieß es.
Grüne fordern besseren Informationsfluss
Nicht abschließend klären ließ sich am Dienstag, wie es zu der zeitweisen Fehlinformation über den Brandort kommen konnte. Nachdem es zunächst geheißen hatte, dass das Feuer im nichtnuklearen Bereich ausgebrochen war, hatte das Unternehmen am Montag eingeräumt, dass der nukleare Bereich der Anlage betroffen war. Die Sprecherin des Umweltministerium verwies darauf, dass man zunächst den Schwerpunkt auf andere Ermittlungen lege, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Landtag, verwies auf eine verunsicherte Bevölkerung und forderte einen besseren Informationsfluss. "Da gibt es einen ganz erheblichen Verbesserungsbedarf", sagte Staudte.
Mahnwache am Donnerstag
Am Mittwoch befasst sich der zuständige Fachausschuss im Bundesumweltministerium in Berlin mit dem Brand in der Lingener Brennelementefabrik. Für Donnerstag haben Umweltverbände zu einer Mahnwache aufgerufen. Mit der Aktion vor dem Bahnhof in Lingen fordern Atomkraftgegner, dass die Brennelementefabrik sofort geschlossen wird.