Rote Liste: Brutvögeln in Niedersachsen geht es schlecht
Den Brutvögeln in Niedersachsen geht es so schlecht wie noch nie. Das zeigt eine aktuelle Studie. 36 Arten sind vom Aussterben bedroht, viele gelten als gefährdet.
Mehr als 200 Vogelarten brüten in Niedersachsen und Bremen, 43 Prozent von ihnen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). 36 der insgesamt 212 in beiden Bundesländern dokumentierten Arten drohen zu verschwinden, auch die Anzahl der Vögel nimmt weiter ab. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) nannte die Ergebnisse der Studie erschreckend.
Wiesenbrutvögeln geht es schlecht
"Das hat eine neue Dimension erreicht“, kommentierte Thorsten Krüger von der Vogelschutzwarte des NLWKN die Ergebnisse. Er ist Autor der Studie. Vor allem um die Wiesenbrutvögel steht es seinen Angaben zufolge schlecht. Als Beispiele nannte er den Rotschenkel, den Kiebitz und die Bekassine. Grund sei die zunehmende landwirtschaftliche Bewirtschaftung in den vergangenen Jahrzehnten, etwa in der Wesermarsch. Früher seien die Wiesen voll gewesen mit Blühpflanzen - mit Wiesenschaumkraut oder Kuckuckslichtnelken - und somit auch mit Insekten. Heute gebe es diese Pflanzen dort kaum noch. Die Wiesenvögel fänden für ihre Küken schlichtweg nichts mehr zu fressen, so Krüger.