Neue Abzocke: Betrüger machen öffentliche Anträge zu Geld
Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt vor einer neuen Abzocke. Betrüger verleiten Bürger dazu, Meldebescheinigungen für Kommunen über deren Homepages auszufüllen - und kassieren kräftig ab.
Zuletzt sei diese Masche wiederholt in Wilhelmshaven aufgefallen. "Derzeit gehen dem Bürgeramt vermehrt Anträge für Meldebescheinigungen von den Internetseiten Dritter zu", teilte die Stadt Wilhelmshaven mit. Bei diesen Seiten würden nach Angaben der Stadt zusätzliche Gebühren für den Antrag anfallen. Laut LKA versuchten Abzocker landesweit, mit diesem Modell Geld zu machen.
Vier Millionen Euro Schaden durch Cybertrading
Die Betrüger sind offenbar kreativ, wenn es darum geht, Bürgerinnen und Bürgern illegal Geld aus der Tasche zu ziehen. Laut LKA ist die erfolgreichste Masche das sogenannte Cybertrading. Die Verbrecher gaukeln Privatinvestoren vor, mit einer Geldanlage bei angeblich seriösen Unternehmen im Netz hohe Gewinne erzielen zu können. In Wahrheit landet das Geld direkt auf den Konten der Betrüger. Im vergangenen Jahr sei auf diese Weise in Niedersachsen ein Schaden von mehr als vier Millionen Euro entstanden.
Hilferufe per WhatsApp oder SMS
Ebenfalls beliebt bei Betrügern sind Hilferufe per WhatsApp oder SMS. Sie geben sich als Familienangehörige aus, behaupten, eine neue Nummer zu haben und aus fingierten Gründen schnell Geld überwiesen bekommen zu müssen. Auch geben sie sich als Polizeibeamte aus, die Wertgegenstände und Bargeld abholen müssten, weil ein angeblich betrügerischer Bankberater so überführt werden soll. Häufig seien Seniorinnen und Senioren Opfer dieser Betrugsmasche, so das LKA.
LKA rät: Anrufe und Kurznachrichten einfach ignorieren
Die Experten des Landeskriminalamts raten, nicht auf verdächtige Vorgänge, Anrufe oder Kurznachrichten zu reagieren. Sollte man auf eine Betrugsmasche hereingefallen sein, sollten Betroffene zunächst umgehend die Bank und anschließend die Polizei informieren.