Vermisster Arian: 18 Drohnen suchen Oste ab - wo ist der Junge?
Mehr als einen Monat ist der sechsjährige Arian aus Bremervörde nun verschwunden. Aufgeben wollen die Ermittler trotzdem nicht. Jetzt haben sie ihre Suche noch einmal voll auf den Fluss Oste konzentriert.
Mit 18 Drohnen suchten die Ermittlerinnen und Ermittler am Donnerstag den gesamten Fluss von Bremervörde bis zur Elbe ab. Ziel der Aktion war es, erstmals ein Gesamtbild innerhalb eines Tages von den 70 Fluss-Kilometern zu bekommen. 60 Einsatzkräfte waren den ganzen Tag über in Zweierteams dabei, die Drohnen stammen aus allen Polizeidirektionen in Niedersachsen. Eine Person steuerte eine Drohne, während die andere die Bilder auf dem Monitor überwachte. Während des Einsatzes bei Niedrigwasser konnten die Polizistinnen und Polizisten auch die Überflutungsgebiete entlang der Oste absuchen. Doch auch am Ende dieser Suchaktion gab es keine neue Spur von dem sechsjährigen autistischen Jungen, der am 22. April sein Elternhaus verlassen hatte und nicht zurückgekehrt war.
Polizei kann nur Hypothesen aufstellen
Nicht auszuschließen ist nach Angaben der Polizei, dass der Körper des Sechsjährigen doch irgendwo in der Oste festhängt. Möglich sei auch, dass er sich längst in der Nordsee befinde. Auch ein Verbrechen oder eine Tierattacke können die Beamten nicht ausschließen. Am wahrscheinlichsten ist aus Sicht der Ermittelnden, dass Arian einen Unfall hatte, an dem keine weitere Person beteiligt war. Arian könnte demnach in den Fluss gefallen und ertrunken sein. Hinweise findet die Polizei jedoch für keine Hypothese. "Wir haben jetzt wirklich alles gemacht", sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp. Es bleibe ein Rätsel. In der kommenden Woche will die mit dem Fall befasste Gruppe aus fünf Ermittelnden beraten, wie es weitergehen könnte.
Tausende suchten eine Woche nach Arian
Der sechsjährige Arian aus Bremervörde-Elm im Landkreis Rotenburg (Wümme) war am 22. April von seinem Vater als vermisst gemeldet worden. Der Junge hatte sein Elternhaus nur mit Socken, einem Langarmshirt und einer Hose bekleidet verlassen. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizei durchkämmten die Gegend. Zeitweise wurde mit einer 1.500 Meter langen Menschenkette, Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, einem Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung gesucht. Weil der autistische Junge nicht auf Ansprache reagiert, wurden die Einsatzkräfte von einer Expertin beraten. Die groß angelegte Suche wurde nach einer Woche eingestellt. Weitere konzentrierte, kleinere Suchaktionen folgten in der Zeit danach.