Vermisster Arian: Polizei sucht Oste mit 18 Drohnen ab
Im Fall des vermissten sechsjährigen Arian aus Bremervörde hat die Polizei am Donnerstag die Oste mit 18 Drohnen abgesucht. Gefunden wurde der Junge nicht. Bislang ist unklar, was mit ihm passiert ist.
Die Suchaktion erstreckte sich auf einen rund 70 Kilometer langen Flussabschnitt von Bremervörde bis zur Elbmündung, wie die Polizei mitteilte. Besonders im Fokus standen die mit Suchbooten nur schwer zu befahrenden sogenannten Pütten - Flächen, die mit Wasser volllaufen. An der Aktion beteiligt waren 18 Drohnen und rund 60 Einsatzkräfte. Mehrere Teams hätten die Bereiche von Bremervörde bis Gräpel, Gräpel bis Hechthausen, Hechthausen bis Osten und Osten bis zur Mündung engmaschig abgeflogen, so die Polizei. Erfolgreich waren sie den Angaben zufolge nicht.
"Berg von Hinweisen" liege bei Ermittlerinnen und Ermittlern
Die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe werde ihre Arbeit fortsetzen, hieß es. Bei der fünfköpfigen Gruppe liege ein "Berg von Hinweisen" aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands und dem Ausland, hatte ein Polizeisprecher vor Kurzem erklärt. Zwei Monate sollen die Ermittlerinnen und Ermittler die Hinweise nach und nach abarbeiten, der Zeitraum könne aber angepasst werden. Am Donnerstag vor Pfingsten hatte die Polizei zuletzt nach Arian gesucht. Einsatzkräfte fuhren mit Booten die Oste ab. Hunde halfen bei der Suche, zudem wurde der Fluss von einem Hubschrauber aus begutachtet.
Was ist mit Arian passiert?
Die Ermittler können über das Schicksal des Kindes nur Hypothesen aufstellen. Am wahrscheinlichsten ist aus ihrer Sicht, dass Arian einen Unfall hatte, an dem keine weitere Person beteiligt war. Arian könnte in den Fluss gefallen und ertrunken sein. An einen Kriminalfall glaubt die Polizei eher nicht. Dagegen spreche, dass an der Oste kleine Fußabdrücke entdeckt wurden. Diese stammten vermutlich von Arian. Genau kann das aber niemand sagen.
Tausende suchten eine Woche nach Arian
Der sechsjährige Arian aus Bremervörde-Elm im Landkreis Rotenburg (Wümme) war am 22. April von seinem Vater als vermisst gemeldet worden. Der Junge hatte sein Elternhaus nur mit Socken, einem Langarmshirt und einer Hose bekleidet verlassen. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizei durchkämmten die Gegend. Zeitweise wurde mit einer 1.500 Meter langen Menschenkette, Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, einem Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung gesucht. Weil der autistische Junge nicht auf Ansprache reagiert, wurden die Einsatzkräfte von einer Expertin beraten. Die groß angelegte Suche wurde nach einer Woche eingestellt. Seitdem wertet die Ermittlungsgruppe Hinweise und Spuren aus.