Zu viel Regen: 2023 teils hohe Ernteverluste in Niedersachsen
Warmes Wetter und zu viel Regen haben laut dem Landesamt für Statistik Niedersachsen im vergangenen Jahr zu Ernteverlusten geführt. Auch die Qualität der Pflanzen habe gelitten.
Vor allem die Getreideerträge sind im vergangenen Jahr stark gesunken und lagen unter dem sechsjährigen Durchschnitt von 2017 bis 2022, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) in Hannover mitteilte. So sei etwa die Ernte des Sommerweizens 31,4 Prozent niedriger ausgefallen als im Durchschnitt der Jahre zuvor. Auch der Rohproteingehalt des Weizens und des Roggens, der für die Backqualität entscheidend sei, habe in einigen Regionen deutlich unter dem Durchschnitt gelegen.
Höherer Ertrag bei Kartoffeln, Zuckerrüben und Obst
Bei einigen Gemüsesorten sei der Ertrag im vergangenen Jahr hingegen höher ausgefallen als im sechsjährigen Durchschnitt. Demnach hat die Kartoffelernte rund 7 Prozent darüber gelegen und auch der Ertrag der Zuckerrüben sei um 12,9 Prozent gestiegen, wie das LSN mitteilte. Allerdings habe sich auch dort das Wetter auf die Qualität ausgewirkt: Durch die feuchte Witterung sank der Zuckergehalt in den Rüben von 19 auf 16,5 Prozent. Einzig beim Baumobst wie Birnen und Äpfeln konnte der überdurchschnittlich hohe Ertrag Qualitätsverluste ausgleichen, hieß es.
Heißer Frühsommer und zu nasser Herbst
Das Statistische Landesamt zieht nach eigenen Angaben dennoch eine gemischte Bilanz: "In Anbetracht vielfältiger Qualitätsverluste konnte keine der Ackerfrüchte eindeutig überzeugen", hieß es. Der trockene und heiße Frühsommer habe viele Ackerkulturen im vergangenen Jahr belastet. Die zweite Jahreshälfte sei dann von hohen Niederschlägen geprägt gewesen. Dadurch kam es zu Verzögerungen bei dem Wachstumszyklus vieler Ackerpflanzen und der Ernte, wie das LSN mitteilte.