Großbrand in Chemiefabrik Braunschweig: Feuer ist gelöscht
Nach dem Großbrand in einer Braunschweiger Chemiefabrik hat die Feuerwehr die letzten Glutnester gelöscht. Am Freitag wollten Brandermittler vor Ort ihre Arbeit aufnehmen.
Die Experten der Polizei bewegen sich buchstäblich auf schwierigem Terrain - denn die Reste der Gebäude gelten als einsturzgefährdet. Wann es erste Ergebnisse geben wird, war am Freitag entsprechend nicht absehbar. Die Feuerwehr hatte am Freitagmorgen eine Brandwache abgezogen und damit den Löscheinsatz beendet, sagte der Einsatzleiter dem NDR Niedersachsen. Geholfen hat dabei auch das Wetter: Der Regen habe die Situation entschärft, hieß es. Zuvor waren bis in den späten Donnerstagnachmittag immer wieder Glutnester aufgeflammt. Einsatzkräfte spürten diese mithilfe einer Drohne auf und löschten sie mit einem Wasserwerfer.
Feuer in Braunschweig: Ursache war wohl Verpuffung an einer Maschine
Das Feuer war am Dienstagmittag in der Fabrik in einem Gewerbegebiet am östlichen Stadtrand ausgebrochen. Brandursache war nach Informationen von NDR Niedersachsen eine Verpuffung an einer der Maschinen in der Chemiefabrik. Das Unternehmen füllt Sprays mit chemischen Stoffen ab, wie zum Beispiel Deodorants, Glasreiniger, Enteiser oder Imprägniermittel. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig: Wegen mehrerer Explosionen in einer Halle - und auch, weil ein unterirdischer Tank mit 29.000 Litern brennbarer Flüssigkeit bedroht war - mussten sich die Feuerwehrleute zunächst zurückziehen. Zudem kam es zu einer enormen Rauchentwicklung. Anwohnerinnen und Anwohner waren in der Folge zunächst aufgerufen, das Gebiet am Schöppenstedter Turm umgehend zu verlassen. Auch die benachbarte A39 musste vorübergehend gesperrt werden.
Mehrere Polizisten und Feuerwehrleute bei Einsatz verletzt
Während der Löscharbeiten waren zeitweise rund 200 Kräfte im Einsatz. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurde ein Polizist schwer verletzt, als er an einer Sperrstelle mit einem Radfahrer zusammenstieß. Zwei weitere Polizisten erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verbrennungen, ein anderer Feuerwehrmann stürzte durch eine Druckwelle und verletzte sich leicht.
Stadt warnt vor Flüssen mit Brandrückständen
Ersten Erkenntnissen der Stadt Braunschweig zufolge ist bei den Löscharbeiten Löschwasser mit Brandrückständen in die nahe gelegenen Bäche Wabe und Mittelriede gelangt. Die Stadt warnt deshalb davor, das Wasser aus den Gewässern zu nutzen oder zu trinken. "Auch Tiere wie etwa Hunde sollten von den Gewässern ferngehalten werden", teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Ob giftige Stoffe ins Wasser oder in Böden gelangt sind, ist aber noch unklar. Sowohl die Stadt als auch Greenpeace haben Proben entnommen.