Diess bleibt bis 2025 Konzernchef bei Volkswagen
Nach einigen Turbulenzen steht fest, dass Vorstandschef Herbert Diess noch einige Jahre beim VW-Konzern bleibt. Er soll bei dem Wolfsburger Autobauer die "Strategie 2030" vorantreiben.
Der Aufsichtsrat beschloss am Freitag, dass der Vorstandsvorsitzende einen neuen Vertrag bis Herbst 2025 erhält. Bisher war Diess bis zum Frühling 2023 bestellt. Zu seinen Kernprojekten werden neben dem weiteren Vorantreiben der Elektromobilität nun auch Vernetzung, Dienstleistungen und die Entwicklung eigener Software zählen.
Diskussion um frühzeitige Verlängerung bereits 2020
Die Bestätigung für den früheren BMW-Entwicklungschef, der im Sommer 2015 zunächst als Leiter der Kernmarke zu VW gewechselt war, kommt für manche in der Branche überraschend. Vergangenes Jahr hatte es hitzige Diskussionen über eine mögliche vorzeitige Vertragsverlängerung gegeben, die Diess nach Darstellung von Insidern selbst einforderte. In der Regel wird auch bei Volkswagen erst ab einem Jahr vor dem Auslaufen über die Fortsetzung verhandelt.
VW stellt Dienstag Details zur "Strategie 2030" vor
Aufsichtsratschefs Hans Dieter Pötsch sagte am Freitag, dass Diess' Verlängerung "beste Voraussetzung für eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung des gesamten Unternehmens, insbesondere mit Blick auf die 'Strategie 2030'" sei. Die von Diess maßgeblich mit ausgearbeitete Gesamtausrichtung für die kommenden Jahre soll am Dienstag vorgestellt werden.
800 Millionen Euro für Entwicklungszentrum?
Bislang ist zum Beispiel bekannt, dass für das Konzept "New Auto" viel Geld in ein neues Entwicklungszentrum investiert werden soll. Für den sogenannten Campus Sandkamp in Wolfsburg könnten rund 800 Millionen Euro investiert werden, hieß es in einem Brief an die Belegschaft. Ziel ist es demnach, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die künftigen Aufgaben vorzubereiten: "Auf dem Weg vom klassischen Ingenieurs- und Facharbeiter-Konzern zu den Arbeitsfeldern eines Tech-Unternehmens werden die individuellen Veränderungsmöglichkeiten zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor."
Zur Jahresmitte meldete der Konzern am Freitag unterdessen starke Zahlen: Der Betriebsgewinn liegt bereits über dem Gesamtniveau von 2020.