Umweltverband fordert Ende des Torfabbaus in Niedersachsen

Stand: 14.10.2023 15:45 Uhr

Der Verband "Umweltforum Osnabrücker Land" hat aus Klimaschutzgründen ein baldiges Ende des Torfabbaus in Niedersachsen gefordert. Umweltminister Meyer will nicht an bestehenden Genehmigungen rütteln.

Laut Verband wird in Niedersachsen derzeit auf mindestens 8.100 Hektar Moorfläche Torf abgebaut, vor allem in den Landkreisen Cloppenburg, Diepholz, Nienburg/Weser und Emsland. Teilweise sei der Abbau noch bis weit in die 2040er Jahre zugelassen, in der Region Hannover gelte sogar eine unbefristete Genehmigung. Sollte es dabei bleiben, würden laut Umweltforum noch fast zehn Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. Das sei ungefähr so viel, wie die Stadt Hannover in zwei Jahren ausstoßen würde. Daher fordert das Umweltforum einen baldigen Abbau-Stopp, der nach Überzeugung der Klimaschützer noch in dieser Legislaturperiode umsetzbar sei.

Meyer weist Forderungen zurück

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hat die Forderung zurückgewiesen. Bestehende Abbau-Genehmigungen werde das Land nicht zurücknehmen. Die Unternehmen müssten auf Zusagen vertrauen können. Meyer wies auch auf mögliche Entschädigungszahlungen hin, die fällig werden könnten. Allerdings solle Ende des Jahres ein Gesetz in Kraft treten, das neue Abbau-Genehmigungen für Torf in Niedersachsen verbiete, so Meyer.

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Ein Bagger trägt die obere Bodenschicht eines Moores samt Pflanzen ab. © picture alliance/dpa Foto: Jens Büttner

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 14.10.2023 | 11:00 Uhr

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