Sicherheit für Zugpersonal: Gewerkschaft droht mit Stillstand bei EM
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) droht damit, während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im Sommer die Züge nicht fahren zu lassen. Grund ist mangelnde Sicherheit.
In einer EVG-Studie berichteten 64 Prozent der befragten Bahn-Beschäftigten, sie seien im vergangenen Jahr verbal oder körperlich angegriffen worden. 38 Prozent beklagten, sie seien mehrfach im Monat beschimpft worden. Mehr als jeder Dritte fühlt sich der Umfrage zufolge bei der Arbeit unsicher. Besonders große Sorgen macht der EVG die anstehende Fußball-Europameisterschaft. Der niedersächsische EVG-Landeschef Torsten Rathsmann fordert, dass während der anstehenden EM Dienstpläne an die jeweilige Gefahrenlage angepasst werden müssten.
Betriebsräte könnten die Schichtpläne ablehnen
Nötig sei dies zum Beispiel, wenn rivalisierende Fans bei der Anreise zum Stadion in Zügen oder Bahnhöfen aufeinandertreffen würden, so Rathsmann. Der Gewerkschafter sagte, bei Bedarf müssten Schichten doppelt besetzt werden. Die EVG erwarte von der Bahn ein umfassendes Sicherheitskonzept. Andernfalls würden die Betriebsräte den Schichtplänen nicht zustimmen, droht Landeschef Rathsmann. Der Zugverkehr könnte dann zur Europameisterschaft im Juni und Juli in einigen Regionen stillstehen. Die Bahn signalisierte bereits, während des Turniers die Zahl der Sicherheitskräfte an den Bahnhöfen und in den Zügen um 20 Prozent erhöhen zu wollen. Ob das der EVG ausreicht, will die Gewerkschaft intern besprechen.