"Ein richtiger Kahlschlag": Leere Supermarktregale drohen
Wegen der Energiekrise hat die Lebensmittelwirtschaft vor weitreichenden Lieferengpässen gewarnt. Sollte es keine unmittelbare Entlastung geben, würden bald nicht nur vereinzelt Lebensmittel fehlen.
"Das wird ein richtiger Kahlschlag, der komplett durch die Regale gehen wird", sagte Vehid Alemic, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Ernährungswirtschaft (VdEW) in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt, am Freitag in Hannover. Die Unternehmen müssten im Vergleich zum Vorjahr teilweise mehr als das Fünfzehnfache an Energiekosten zahlen. "Das sind Millionenbeträge. Bleiben die Preise so, bedeute das für Tausende Betriebe in Deutschland das Aus", sagte Alemic weiter. Er berief sich dabei auf eine Umfrage des VdEW unter rund 300 Mitgliedsbetrieben.
Angekündigte Unterstützung nur "ein erster Schritt"
Um die Unternehmen zu retten, forderte der Verband einen sofortigen Preisdeckel für Strom und Gas. Die vom Bund in Aussicht gestellte Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen bei den Energiekosten sei da ein erster Schritt. Das werde aber nur bei einer Übernahme von einem "signifikanten Teil der Mehrkosten" ausreichen.
Firmen erhalten teilweise keine Gasangebote
Auch die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) mahnen an, dass viele Firmen keine Angebote mehr von ihren Strom- und Gasversorgern erhielten - und wenn doch, dann zu zehn- bis fünfzehnfachen Preisen im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitgeber kämpfen deswegen für eine Reduzierung der Steuern und Umlagen auf Strom und Gas sowie eine Entkopplung des EU-Strommarkts vom Gasmarkt. Im Vergleich zur Corona-Pandemie sei die jetzige Krise noch "kritischer als die Corona-Pandemie", warnen die UVN.