Karneval: Niedersachsens Narren feiern fünfte Jahreszeit
Um 11.11 Uhr ist am Freitag die fünfte Jahreszeit eingeläutet worden: Nach den Einschränkungen durch Corona wollen viele Jecken die Karnevalssession wieder feiern.
In Braunschweig haben die Narren und ihr neuer Prinz den Beginn der Karnevalszeit mit dem klassischen Ablauf begonnen: Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) überreichte den Karnevalisten den Stadtschlüssel und das Stadtsäckel für die fünfte Jahreszeit, dann folgte ein Umzug zum Kohlmarkt, um der Braunschweiger Bevölkerung dort den neuen Prinzen Sascha I. (Sascha Rabe) vorzustellen.
Prinz tritt Amt mit Fassanstich an
Die erste Amtshandlung des Prinzen war der öffentliche Fassanstich des Prinzensudes, einem für diesen Zweck in Braunschweig gebrauten Bier. Rund um die große Bühne wurde bis 17 Uhr ein Programm mit Tanzgarden, Funkenmariechen und Gesangskostproben der neuen Session präsentiert.
Damme und Osnabrück: Sessionseröffnung in anderen Hochburgen
Natürlich wurde auch in anderen niedersächsischen Karnevalshochburgen am Freitag die Session eröffnet: In Damme (Landkreis Vechta) zum Beispiel wurden die Narren zur Sessionseröffnung im Rathaus empfangen. Die Carnevalsgesellschaft ernennt außerdem in jedem Jahr eine Person zum Ehrennarren, die sich um den Dammer Carneval besonders verdient gemacht hat. In Osnabrück wurde die fünfte Jahreszeit traditionell mit einem Pumpernickelfrühstück eingeläutet, bei dem das Stadtprinzenpaar die Regentschaft übernahm.
In Hannover warten die Jecken bis Sonnabend
In Hannover stürmen die Karnevalisten das Rathaus immer erst am Sonnabend nach dem 11. November. Es sei denn, der 11.11. fällt selbst auf einen Sonnabend. Der Grund ist pragmatisch, wie eine Sprecherin des Komitees Hannoverscher Karneval NDR.de einst erklärte: "In der Woche würde man hier im Norden nicht die ganzen Gardemädchen von der Schule befreit bekommen." Deshalb müsse es eben der Sonnabend sein.
Rathausstürmung und großes Treffen am Trammplatz
Nach der Rathausstürmung und der Proklamation der Prinzenpaare auf der Rathaustreppe findet am Sonnabend ein großes Treffen aller Karnevalisten und Interessierten und der hannoverschen Spielmannszüge auf dem Trammplatz vor dem Neuen Rathaus statt.
Optimismus für die Karnevalsumzüge 2023
Anfang des Jahres waren die großen Karnevalsumzüge zum Beispiel in Hannover, Braunschweig, Osnabrück und Damme aufgrund der Corona-Lage für 2022 abgesagt worden. Zu Beginn der neuen Karnevalssession blicken Vereine optimistisch auf die Veranstaltungen im Februar 2023. Der Bürgerausschuss Osnabrücker Karneval e.V. zum Beispiel schreibt auf seiner Internetseite, sein Präsident sei "zuversichtlich, dass alle Karnevalsveranstaltungen der Session 22/23 stattfinden werden".
Ossensamstag und Schoduvel für 2023 geplant
Am 16. Februar soll demnach wieder vor dem Osnabrücker Rathaus Weiberfastnacht gefeiert werden, am 18. Februar soll nach zwei Jahren Pandemie wieder der Ossensamstag stattfinden. Auch die Braunschweiger Karnevalisten bereiten bereits den Schoduvel 2023 vor, nach zwei Jahren Corona-Pause ist er für den 19. Februar geplant. Der Schoduvel ist der nach Veranstalterangaben größte Karnevalsumzug Norddeutschlands.
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