Tutanchamun-Show über altes Ägypten läuft bis Ostern in Hamburg

Stand: 17.01.2024 07:59 Uhr

Weltwunder Pyramiden, Grabkammern und ein mysteriöser Totenkult: Die immersive und Multimedia-Ausstellung "Tutanchamun" hat sich zum Publikumsmagnet entwickelt. Sie läuft daher bis zum 1. April 2024.

Seit der Eröffnung Anfang November sind laut Veranstalter bereits 100.000 Tickets verkauft worden. Weil der Andrang so groß ist, bleibt die Schau, die ursprünglich Ende Janaur enden sollte, bis Ostermontag, 1. April, geöffnet. Die Tutanchamun-Ausstellung über das alte Ägypten und die Entdeckung dessen Grabes durch Howard Carter zeigt Bilder, Videos und Animationen, die dreidimensional auf Objekte projiziert werden.

Weitere Informationen
Eine Replik des goldenen Sarkophags von Tutanchamun in der Ausstellung "Tutanchamun" in Hamburg © NDR Foto: Patricia Batlle

Fotos der "Tutanchamun"-Show in Hamburg: Altes Ägypten wird lebendig

Die multimediale Show in Hamburg zeigt, wie der Archäologe Howard Carter 1922 Tutanchamuns Grab entdeckt hat und wie dieser Fund bis heute fasziniert. Bildergalerie

Multimedia-Ausstellung in den Gaußhöfen in Hamburg-Altona

Am 4. November 1922 machte der britische Archäologe Howard Carter eine bahnbrechende Entdeckung: das prunkvolle Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun. In Hamburg können Besucherinnen und Besucher diese faszinierende Welt des alten Ägyptens erleben - in der Multimedia-Ausstellung "Tutanchamun - das immersive Ausstellungserlebnis" in den Gaußhöfen in Altona. Dort können Fans eintauchen in die Welt des Pharaos, der ungefähr von 1332 bis 1323 vor Christus geherrscht hat.

Entdeckung des Grabes des Pharaos Tutanchamun im Tal der Könige in Ägypten: In der Grabkammer untersuchen Howard Carter und ein ägyptischer Assistent 1923 den dritten Sarkophag von Tutanchamun. © picture alliance / opale.photo | Darchivio
AUDIO: Howard Carter und der Fund des Pharao (14 Min)

Die Ausstellung kombiniert Original-Artefakte mit dem virtuellen Erleben der Show, bei der Bilder, Videos und Animationen auf Objekte projiziert und dreidimensional dargestellt werden. Begleitet und geleitet auf ihrer Reise in die antike Zivilisation werden Besucherinnen und Besucher laut Informationen des Veranstalters von der Originalstimme Howard Carters.

Die Wanderausstellung, die in Hamburg ihre Deutschlandpremiere feierte, ist seit ab Mitte November ebenfalls in Ägypten, in das Grand Egyptian Museum (GEM) in Gizeh integriert.

Weitere Informationen
Ein Mann mit blauem Hemd, dunklem Sacko und Brille vor der Replik des Sarkophages von Tutanchamun - Ägyptologe Nacho Ares ist Kurator der Tutanchamun-Ausstellung in Hamburg © NDR Foto: Patricia Batlle

Ungebrochene Faszination: Tutanchamun ist eine Ikone der Menschheit

Was fasziniert so sehr am alten Ägypten? Antworten vom Ägyptologen, der die immersive Wanderausstellung in Hamburg konzipiert hat. mehr

Besucherinnen betrachten die Ausstellung "Monets Garten" in Hamburg. © picture alliance/dpa | Georg Wendt
6 Min

Kunstvermittlung oder Kitsch? Der Trend zu multimedialen Ausstellungen

In immersiven Ausstellungen wird die Kunst von Van Gogh, Klimt oder Monet als digitales Erlebnis zum Eintauchen inszeniert. Ist das Kunst oder Kitsch? 6 Min

"Tutanchamun ist zum Gesicht Ägyptens geworden"

"Seit der Renaissance in Europa gab es schon immer Ägyptomanien in gewissen Wellen", sagte der Professor und Ägyptologe Ludwig Morenz von der Uni Bonn über die Faszination an Tutanchamun. "Die werden immer wieder durch neue Entdeckungen angefüttert. Das Grab des Tutanchamun hat bestimmte Hoffnungen der an Kultur interessierten Europäer erfüllt. Es gab wahnsinnig viel Gold und Lapislazuli. Auf der anderen Seite gab es auch eine Kunst, die einen scheinbar unmittelbar anspricht. Die man zu verstehen glaubt." Das Gesicht Tutanchamuns sei neben dem Gesicht Nofretetes im gewissen Sinne zum Gesicht Ägyptens geworden.

Zwei Menschen stehen in einem gold ausgeleuchtetem Raum und blicken auf eine riesige ägyptische Maske. © MAD
AUDIO: Ägyptologe Ludwig Morenz: Warum Tutanchamun bis heute fasziniert (13 Min)

Nacho Ares: "Die alten Ägypter haben das Leben gefeiert"

Auch Nacho Ares, der die Ausstellung in in Hamburg inhaltlich kuratiert hat, weist auf die Bedeutung des Pharaos Tutanchamun hin, gibt jedoch zu bedenken: "Wir sehen das alte Ägypten vielleicht etwas zu stark aus der Perspektive der Entdecker der Gräber und denken, dass die Ägypter damals so fasziniert vom Tod waren. Dabei haben sie das Leben gefeiert! Sie wollten das Schönste aus dem Leben mit ins Jenseits mitnehmen."

Daher habe sich Tutanchamun mit vielen Alltagsgegenständen begraben lassen: mit Kleidung, Handschuhen, Sandalen, Zeptern und Spielen. "All das wollte er ins Jenseits mitnehmen, um dort sein einstiges Leben fortzuführen. Wir verbinden diese Zeit mit etwas Morbiden, mit den Mumien, mit etwas Dunklem. Es ist vielleicht an der Zeit, diese Einstellung zu überdenken."

Weitere Informationen
Ein Mann mit blauem Hemd, dunklem Sacko und Brille vor der Replik des Sarkophages von Tutanchamun - Ägyptologe Nacho Ares ist Kurator der Tutanchamun-Ausstellung in Hamburg © NDR Foto: Patricia Batlle

Ungebrochene Faszination: Tutanchamun ist eine Ikone der Menschheit

Was fasziniert so sehr am alten Ägypten? Antworten vom Ägyptologen, der die immersive Wanderausstellung in Hamburg konzipiert hat. mehr

Die Büste einer ägyptischen Pharaonin trägt eine Sonnenbrille. © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 Foto: Courtesy Galerie Buchholz

Nachgedacht: Nofretete - schöne Frau mit kühner Sonnenbrille

Die Berliner Nationalgalerie widmet Isa Genzken eine Ausstellung. Wie wirken Genzkens "Nofreteten" angesichts der Debatten um Restitution? mehr

Tutanchamun-Show über altes Ägypten läuft bis Ostern in Hamburg

Bis Ostern läuft in Hamburg das immersive Ausstellungserlebnis rund um die Welt des Pharaos Tutanchamun. Der Andrang ist riesig.

Art:
Ausstellung
Datum:
Ende:
Ort:
Gaußhöfe
Gaußstr. 190 a
22765 Hamburg
Preis:
22 Euro, Freitag - Sonntag 26 Euro
Öffnungszeiten:
täglich 10:00 bis 21:00 Uhr
Kartenverkauf:
www.tutanchamun-immersiv.de
In meinen Kalender eintragen

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 02.11.2023 | 19:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Frühgeschichte

Museen

Ausstellungen

Eine Frau sitzt auf einem Stuhl und lächelt in die Kamera. Neben ihr stehen die Worte "Die Hauda & die Kunst" © NDR/ Flow

Kunstwissen to go - serviert von Bianca Hauda

Bianca Hauda serviert Kunstwissen in kleinen Happen: Porträts von Künstler*innen, deren Bilder und Werke in deutschen Museen zu sehen sind. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mehr Kultur

Die Hamburger Kunsthalle bei Nacht. © Museumsdienst Hamburg, Thorsten Baering

Lange Nacht der Museen: Ein Abend von Ahh! bis Ohh!

Heute Abend findet wieder die Lange Nacht der Museen in Hamburg statt. 53 Ausstellungshäuser laden zu später Stunde. mehr