Tennis-Profi Alexander Zverev © picture-alliance / DPA

ATP-Finals: Zverev schlägt Rublew, verpasst aber das Halbfinale

Stand: 17.11.2023 22:51 Uhr

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev hat sein letztes Spiel der Saison 2023 gegen Andrej Rublew 6:4, 6:4 gewonnen. Das Halbfinale der ATP-Finals in Turin hatte der Hamburger zuvor bereits verpasst, weil Carlos Alcaraz Daniil Medwedew geschlagen hatte.

Zverevs Hoffnung auf das Semifinale war bereits am Nachmittag gestorben, als der Spanier den bereits qualifizierten Russen souverän mit 6:4, 6:4 bezwungen hatte. 2018 und 2021 hatte der Hamburger den prestigeträchtigen Saisonabschluss gewonnen - und auch in Turin mit seinem Auftaktsieg über Alcaraz zunächst für Aufsehen gesorgt. Nach der Zweisatz-Niederlage gegen Medwedew im zweiten Gruppenspiel hatte er sein Schicksal aber nicht mehr in der eigenen Hand.

Im sportlich bedeutungslosen Duell mit Medwedews Landsmann Rublew siegte Zverev klar mit 6:4, 6:4. Der 26-Jährige verwandelte nach 1:41 Stunden seinen dritten Matchball. Immerhin kassierte er für seinen Sieg noch 390.000 Dollar (357.630 Euro). Rublew blieb dagegen im gesamten Turnier sieglos. Für Zverev war es der erste Erfolg gegen den Russen in diesem Jahr. Die anderen drei Duelle 2023 hatte Rublew jeweils für sich entschieden.

Viele Fehler von Zverev und Rublew

Zverev und Rublew war im Pala Alpitour deutlich anzumerken, dass es für beide um nichts mehr ging. Den beiden Freunden fehlte die Anspannung, beide leisteten sich viele leichte Fehler. Zunächst geriet Zverev mit einem Break in Rückstand, das er aber sofort wieder wettmachte.

Nach rund einer Stunde holte er sich den ersten Satz. Im zweiten Durchgang schaffte der Tennis-Olympiasieger das Break zum 4:3 - und so einen versöhnlichen Saisonabschluss, auch wenn er nach der Partie sagte: "Natürlich ist es schade, dass ich trotz zweier Siege ausgeschieden bin."

Zverevs schwieriges, aber starkes Comeback-Jahr

Doch trotz des verpassten Halbfinales kann Zverev zufrieden auf seine knifflige Comeback-Saison zurückblicken. Nach der schweren Fußverletzung im vergangenen Jahr und holprigem Saisonstart kämpfte sich der Hamburger stark zurück in die Weltelite. 

Emotionaler Höhepunkt war gewiss der Turniersieg in seiner Heimatstadt im Sommer. Im chinesischen Chengdu kam ein weiterer Titel hinzu, dazu ließ er mit dem Halbfinale bei den French Open und dem Viertelfinale bei den US Open, als erst gegen Alcaraz Schluss war, aufhorchen. Seit Mai kletterte er zudem in der Weltrangliste von Platz 27 auf sieben - die Qualifikation für die ATP-Finals war der Lohn für eine starke Entwicklung. Zverev bezeichnete es als "nicht selbstverständlich" und "Ehre, dabei zu sein".

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Denn 2024 will Zverev wieder richtig angreifen und auch bei den großen Turnieren wieder konstant ein Wörtchen um den Titel mitreden. Der noch fehlende Grand-Slam-Sieg und die Nummer eins im Ranking bleiben die großen Ziele. Mit seinem Erfolg in der Vorrunde gegen den spanischen Jungstar Alcaraz setzte Zverev schon mal ein Zeichen, das Mut für die kommende Saison macht.

Die Saison 2024 startet für Zverev noch in diesem Jahr, am 30. Dezember geht es in Sydney mit dem United Cup wieder los. Dort wird er zusammen mit Angelique Kerber antreten, die in Australien ihr Comeback nach der Babypause geben will.

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 17.11.2023 | 23:25 Uhr

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