Weihnachtsstern-Pflege: So bleibt die Pflanze lange schön

Stand: 22.11.2023 13:51 Uhr

Weihnachtssterne schmücken im Winter viele Wohnzimmer. Bei guter Pflege halten die Pflanzen viele Jahre und die Blätter verfärben sich immer wieder rot. Worauf kommt es beim Gießen und Düngen an?

Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) - auch unter dem Namen Poinsettie und Christstern bekannt - ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen. Dabei dauert die Verkaufssaison nur etwa acht Wochen. Ursprünglich stammt die Pflanze mit den markanten Hochblättern aus Mexiko. Dort wachsen Weihnachtssterne zu hohen Sträuchern heran. Seit Jahrzehnten arbeiten Züchter daran, sie als kleinwüchsige Exemplare für den Topf weiterzuentwickeln.

Rote Blätter des Weihnachtssterns sind keine Blüten

Weihnachtssterne in verschiedenen Farben © dpa Foto: Alejandra Rodriguez
Es muss nicht immer Rot sein. Weihnachtssterne gibt es in vielen verschiedenen Farben.

In Deutschland gibt es den Weihnachtsstern seit mehr als 100 Jahren. Er wird in Gewächshäusern gezüchtet und kommt ab Anfang November in den Verkauf. Die Farbvielfalt ist groß und nimmt ständig zu: von Rot über Lachsrosa bis zu Gelb und Cremeweiß. Bei dem farbigen Teil der Pflanzen handelt es sich übrigens nicht um Blüten, sondern um verfärbte Hochblätter. Die Blüten selbst sind eher unscheinbar. Sie sind klein, gelb und sitzen in der Mitte der Hochblätter.

Der richtige Standort

Der Weihnachtsstern ist trotz seines filigranen Aussehens recht pflegeleicht und robust. Als tropische Pflanze bevorzugt er einen warmen und hellen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt er nur in Maßen und auf kalte Zugluft reagiert er empfindlich. Dann kann es passieren, dass der Christstern seine Blätter verliert und sogar eingeht. Eine Raumtemperatur zwischen 18 und 20 Grad ist optimal. In der warmen Jahreszeit kann die Pflanze übrigens auch draußen stehen - am besten im Halbschatten. Sinken die Temperaturen unter circa zwölf Grad, muss er wieder ins Haus.

Weihnachtsstern pflegen: Richtig gießen und düngen

Staunässe verträgt der Weihnachtsstern gar nicht. Im Zweifel die Erde eher zu trocken als zu feucht halten. Besonders empfehlenswert ist das Wässern im Tauchbad. Dazu den fast trockenen Wurzelballen aus dem Übertopf nehmen und einige Minuten in lauwarmes Wasser tauchen. Dann die Pflanze hochnehmen, überschüssiges Wasser ablaufen lassen und zurück in den Übertopf stellen. Gelbe Blätter sind ein Zeichen dafür, dass die Erde zu feucht ist. Während der Blütezeit und der Wachstumsphase im Frühling und Sommer den Weihnachtsstern etwa alle ein bis zwei Wochen mit einem Volldünger versorgen.

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Ein roter Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) mit welken Blättern. © Colourbox Foto: -

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Weihnachtsstern umtopfen

Weihnachtssterne muss man nicht jedes Jahr neu kaufen, sie halten bei guter Pflege viele Jahre und wachsen zu ansehnlichen Sträuchern heran. Sorten mit dunklem Laub sind haltbarer als helllaubige. Damit die Pflanzen sich gut entwickeln können, sollten sie nach dem Kauf oder zu Beginn der Wachstumsphase im April umgetopft werden. Denn oftmals werden sie im Handel in minderwertiger Erde verkauft oder wurden mit Wachstumshemmern behandelt, die dafür sorgen, dass die Pflanzen klein bleiben.

Als Substrat eignet sich Kakteenerde, da sie Wasser weniger gut speichert und so Staunässe entgegenwirkt. Der neue Topf sollte nur ein wenig größer als der alte sein. Ist der neue Topf zu groß, wächst der Weihnachtsstern zwar kräftig, bildet aber weniger Hochblätter und Blüten.

So verfärben sich die Blätter wieder rot

Ein rotes Weihnachtssternblatt inmitten von grünen Blättern. © NDR Foto: Anja Deuble
Weihnachtssterne sehen das ganze Jahr über hübsch aus.

Hat der Christstern im Frühjahr alle farbigen Hochblätter verloren, wachsen im Sommer zunächst tiefgrüne Blätter nach. Damit diese sich wieder naturgemäß verfärben und sich neue Blüten bilden, darf die Pflanze im Herbst pro Tag maximal zwölf Stunden Licht abbekommen. Ab Oktober sollte sie deshalb etwa zwei Monate lang entweder in einem Raum stehen, der ab dem frühen Abend dunkel ist oder täglich für mindestens 12 bis 14 Stunden mit einem Karton oder Eimer abgedeckt werden. Geschieht dies nicht, zeigen sich die roten Hochblätter erst im Januar oder Februar.

Milchsaft der Weihnachtssterne leicht giftig

Weihnachtssterne gehören zur Familie der Wolfsmilchgewächse, die beim Schneiden eine weiße Flüssigkeit absondern. Dieser sogenannte Milchsaft ist laut Giftzentrale Bonn leicht giftig und kann zu Hautreizungen oder vergiftungsähnlichen Erscheinungen wie Übelkeit oder Bauchschmerzen führen. Für Erwachsene ist der Kontakt mit dem Milchsaft unbedenklich, eine kritische Dosis ist nicht bekannt. Kinder und besonders Kleintiere reagieren jedoch empfindlich auf das Pflanzengift. Laut Giftzentrale Bonn wurden die gefährlichen Inhaltsstoffe jedoch nur in der Wildform der Pflanze gefunden und konnten bei handelsüblichen Zuchtpflanzen nicht nachgewiesen werden. Wer sichergehen will, trägt im Umgang mit der Pflanze am besten Handschuhe.

Weihnachtsstern schneiden

Ist der Weihnachtsstern aus der Form geraten und soll verjüngt werden, kann er kräftig zurückgeschnitten werden. Auch ein Rückschnitt bis in die verholzten Teile der Pflanze ist möglich. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Blüte im März, wenn die Tage wieder länger werden. Die Pflanze treibt dann wieder kräftig aus und bildet viele Blätter. Diese Maßnahme kann auch helfen, wenn sich viele sogenannte Geiltriebe gebildet haben. Dabei handelt es sich um schwache, lange Triebe mit wenigen Blättern, die zudem anfällig für Schädlinge sind. Ursache ist meist ein zu dunkler Standort. Nach dem Rückschnitt benötigt der Weihnachtsstern einen helleren Platz, um wieder kräftig und gesund wachsen zu können.

Tipp: Das Schnittwerkzeug sollte sehr scharf sein, damit die Triebe nicht gequetscht werden. Um das Austreten des Milchsafts zu verhindern, kann die Schnittwunde direkt nach dem Schneiden kurz mit der Flamme eines Feuerzeugs versiegelt werden.

Weihnachtssterne durch Stecklinge vermehren

Ein selbst gezogener Weihnachtsstern. © NDR Foto: Anja Deuble
Aus einem Steckling wird bei guter Pflege schnell eine schöne Zimmerpflanze mit sattgrünen Blättern.

Wer einen Weihnachtsstern vermehren möchte, kann das mithilfe von Stecklingen tun. Diese sollten vier bis fünf Blätter haben und sofort nach dem Schneiden in ein Glas mit warmem Wasser gestellt werden, damit der Fluss des austretenden Milchsafts gestoppt wird. Die Stecklinge anschließend in Anzuchterde setzen, die mit grobem Sand vermischt wurde. Ein Wurzeltriebmittel beschleunigt das Angehen der Stecklinge.

Weihnachtssterne kaufen: Darauf sollten Sie achten

Weihnachtssterne stehen in einer Kühlbox © NDR Foto: Udo Tanske
Eine Kühlbox eignet sich gut für den Transport kleinerer Pflanzen.

Beim Kauf sollten die gelbgrünen Blüten zwischen den farbigen Hochblättern knospig sein. Sind die meisten bereits geöffnet oder gar abgefallen, haben diese Pflanzen ihre Blütezeit bereits hinter sich. Pflanzen mit gelben Blättern besser nicht kaufen. Beim Transport muss der Weihnachtsstern gut verpackt werden, denn er reagiert empfindlich auf Kälte. Dafür die Pflanze am besten in Papier einschlagen. Kleinere Exemplare lassen sich gut in einer isolierenden Kühlbox transportieren. Pflanzen, die im Freien angeboten werden oder im zugigen Eingangsbereich von Supermärkten stehen, sind nicht empfehlenswert.

Für die Vase und als Tischdekoration geeignet

Ein mit Goldkugeln und Christsternen geschmückter Kranz aus Tannenzweigen. © Colourbox Foto: -
Auch im Adventskranz sehen Weihnachtssterne toll aus.

Bevor die Pflanze in den 50er-Jahren ihren Siegeszug in die Wohnzimmer antrat, war der Weihnachtsstern vornehmlich als Schnittblume erhältlich. Auch heute noch macht er sich in der Vase gut. Für eine möglichst lange Lebensdauer von bis zu zwei Wochen die Stängel nach dem Anschneiden circa zwei Minuten in etwa 60 Grad heißes Wasser stellen. Das verhindert das Herauslaufen des Milchsafts. Anschließend kommen sie in frisches Wasser, das zuvor mit einem Blumen-Frischhaltemittel angereichert wurde.

Weihnachtssterne eignen sich als Mitbringsel oder festliche Tischdekoration, etwa in einem Kranz. Sogenannte Minis lassen sich zum Beispiel als Platzkarten einsetzen, die Gäste später als Erinnerung mitnehmen können.

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Wie geht das? | 07.12.2023 | 01:45 Uhr

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