Kartoffeln ernten: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Je nach Sorte dauert es bis zu fünf Monate, bis Kartoffeln erntereif sind. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Woran erkennt man, dass die Kartoffeln reif sind? Und wie werden sie gelagert?
Im Handel ist die Auswahl an Kartoffelsorten eher begrenzt - dabei gibt es mehr als 2.000 Sorten. Wer einen eigenen Garten oder Balkon hat, kann mit wenig Aufwand seine eigenen Kartoffeln anbauen.
Erntezeit abhängig von der Kartoffel-Sorte
Der Zeitpunkt für die Ernte ist abhängig von der gepflanzten Sorte. Je nach Sortengruppe benötigen Kartoffeln unterschiedlich lange zum Ausreifen. Auch Witterung und Bodenverhältnisse nehmen darauf Einfluss. Frühe Sorten wie beispielsweise die bekannte "Sieglinde" haben eine Vegetationszeit von etwa 110 bis 120 Tagen. Sie sind etwa ab Juli reif. Bei späten Sorten wie "Donella" dauert diese Phase etwa 140 und 160 Tage. Sie werden im September oder Oktober geerntet.
Den besten Zeitpunkt für die Kartoffel-Ernte erkennen
Wer selbst angebaute Kartoffeln nach der Ernte lagern möchte, sollte sich für eine Sorte entscheiden, die mindestens vier Monate zum Ausreifen benötigt, denn sehr frühe Sorten sind nicht lagerfähig. Geeignet sind sogenannte mittelfrühe, mittelspäte und späte Sorten. Die Erntezeit für diese Gruppe beginnt etwa Mitte August. Wer nicht mehr genau weiß, welche Pflanzkartoffelsorte er gepflanzt hat, kann sich ganz einfach an den oberirdischen Pflanzenteilen, dem Kraut, orientieren. Solange Blätter und Stängel grün sind, befinden sich die Knollen in der Wachstumsphase.
Zum Ausgraben das richtige Werkzeug verwenden
Etwa zwei bis drei Wochen nachdem Blätter und Stängel braun und vertrocknet sind, ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen. Um die Knollen nicht zu verletzen, ist eine Grabegabel oder eine Kartoffelhacke empfehlenswert. Zum Testen am besten eine Kartoffelpflanze ausgraben. Lösen sich die Knollen problemlos und lässt sich die Schale mit den Fingern nicht abreiben, ist es Zeit für die Ernte. Dabei wird auch das oberirdische Kraut entfernt.
Befallene Pflanzenteile nicht im Kompost entsorgen
Sind die Kartoffelpflanzen von Krankheiten wie der Krautfäule betroffen, sollten Blätter und Stängel nicht im Kompost, sondern im Hausmüll oder in der Biotonne entsorgt werden, damit sich Erreger nicht weiter ausbreiten können. Kartoffeln, die zu dicht an der Oberfläche gewachsen sind und deshalb grün geworden sind, sollten nicht verzehrt werden. Sie enthalten Solanin, einen schwach giftigen Pflanzenstoff. Manchmal bilden Kartoffelpflanzen Früchte aus, die Tomaten zum Verwechseln ähnlich sind. Die sogenannten Kartoffelbeeren sind ebenfalls giftig und dürfen nicht gegessen werden.
Kartoffeln kühl und dunkel lagern
Beschädigte Kartoffeln sind nicht zur Lagerung geeignet, sondern müssen sofort verzehrt werden. Der ideale Lagerplatz für Kartoffeln ist trocken, dunkel, luftig und hat eine Temperatur von etwa fünf Grad. Dafür eignet sich beispielsweise ein natürlicher Erdkeller. Wichtig: Die Kartoffeln vor dem Einlagern nicht waschen. Bei Temperaturen unter drei Grad verwandelt sich ein Teil der Stärke in Zucker. Die Kartoffeln schmecken dann süß. Zu hohe Temperaturen regen die Keimung an.