Stand: 26.04.2024 15:01 Uhr

Raubkunst: Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Raubkunst in Deutschland geht auf die Kolonialzeit sowie ganz besonders auf das NS-Regime zurück. So wurden nicht nur afrikanische Länder ihrer Kunstschätze beraubt, sondern auch viele Juden, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 systematisch verfolgt oder ermordet wurden. Ihre Besitztümer wurden damals einfach beschlagnahmt und versteigert. Die Einnahmen dienten Rüstungszwecken. In der DDR konfiszierte die Stasi etliche Kunstwerke. Provenienzforscher versuchen in oft mühseliger Arbeit, die Nachkommen der rechtmäßigen Besitzer ausfindig zu machen.

Goldene Schalen und Seidendecken in einer Museumsvitrine © NDR Foto: Sofia Leikam

"Zwischen Göttingen und Tsingtau": Ein koloniales Erbe

Wie steht es um die koloniale Vergangenheit Deutschlands in China? Das fragt eine Ausstellung im Stadtmuseum in Göttingen. mehr

Hamburgs Kultursenator Carsden Brosda (l.), Abba Isa Tijani, Generaldirektor der Nationalen Behörde für Museen und Denkmäler in Nigeria, und Yusuf Matama Tuggur, Botschafter der Bundesrepublik Nigeria, bei der Übergabe einer Benin-Bronze an die Republik Nigeria. © picture alliance / dpa Foto: Markus Scholz

Hamburg gibt erste Benin-Bronzen an Nigeria zurück

Zuvor wurde im Rathaus der Vertrag zur vollständigen Eigentumsübertragung der 179 Objekte aus dem ehemaligen Königreich Benin unterzeichnet. mehr

Jurypräsidentin der Berlinale Lupita Nyong'o (r.) steht neben der Regisseurin des Filmes "Dahomey" Mati Diop, die den Goldenen Bären gewonnen hat © Nadja Wohlleben/Reuters/Pool/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Nadja Wohlleben

Berlinale: Goldener Bär für Raubkunst-Doku über Benin-Bronzen

Die Doku "Dahomey" von Mati Diop hat den Hauptpreis des Filmfests gewonnen. Matthias Glasner aus Hamburg wurde für das beste Drehbuch ausgezeichnet. mehr

Eva Evans 2024 in ihrer Londoner Wohnung © NDR

Eva Evans: "Alles, was wir verloren haben, ist in meinem Herzen"

Ende 1938 musste die inzwischen 100-Jährige mit ihren Eltern auswandern. Das Hab und Gut der jüdischen Familie versteigerten die Nazis. mehr

Ein Metallschild an einer Hauswand weist auf die Völkerkundesammlung in Lübeck hin. © Völkerkundesammlung Lübeck Foto: Dr. Lars Frühsorge

Völkerkundesammlung in Lübeck wird umbenannt

Augenhöhe statt postkolonialer Arroganz - die Völkerkundesammlung der Lübecker Museen bekommt einen neuen Namen: "Sammlung Kulturen der Welt". mehr

Cover des Buches "Der chinesische Paravent" von Nicola Kuhn. © dtv Verlag

Kolonialismus in deutschen Wohnzimmern: Woher stammen Erbstücke?

Nicola Kuhn hat im Hamburger MARKK aus ihrem Buch "Der chinesische Paravent" gelesen - Geschichten exotischer Erbstücke. mehr

Buch-Cover: Lene Albrecht - Weiße Flecken © S. Fischer Verlag

"Weiße Flecken": Auf den Spuren des deutschen Kolonialismus

Die Verstrickung des heutigen Afrikas mit der Geschichte der Kolonialmacht Deutschland ist Thema des neuen Romans von Lene Albrecht. mehr

Buch-Cover: Rešoketšwe Manenzhe - Wir Zerrissenen © Penguin Verlag

"Wir Zerrissenen": Die Unmenschlichkeit eines rassistischen Systems

Der Südafrikanerin Rešoketšwe Manenzhe erzählt in ihrem Debütroman von den Jahren des Kolonialismus in ihrem Heimatland. mehr

Collage: Christian Karembeu und ein Bild aus Hagbecks Menschenzoo © NDR Foto: Screenshot

Menschenzoo im Tierpark: Hagenbecks verdrängtes Erbe

Bei "Völkerschauen" wurden in Hamburg nicht nur Tiere, sondern auch Menschen ausgestellt. Eine öffentliche Aufarbeitung verweigert die Familie Hagenbeck bis heute. mehr

Eine Schülerin hinter einem Schulbuch im Unterricht. © picture alliance / photothek | Ute Grabowsky Foto: Ute Grabowsky

Land will kolonialistische Stereotype aus Schulbüchern verbannen

Niedersachsen will den Blick für Alltags-Rassismus schärfen und Lehrpläne und Lehrkräfte-Ausbildung reformieren. mehr

Ein Straßenschild vom "Woermannstieg", benannt nach dem Kaufmann und Plantagenbesitzer Adolph Woermann. © Screenshot

Wie geht Hamburg mit kolonial belasteten Straßennamen um?

In Ohlsdorf werden mehrere Straßen umbenannt, die in Zukunft Opfer und Widerständler des Kolonialismus ehren. mehr

Ein historisches Spielbrett und Spielfiguren in Nahaufnahme. © Screenshot
4 Min

Historische Gesellschaftsspiele in der Eutiner Landesbibliothek

Die Spiele aus den vergangenen 180 Jahren lassen tief blicken in Kolonialismus, Rassismus und das Streben nach Herrschaft. 4 Min

Das Bismarck-Denkmal in Hamburg © imago images/ Manngold
5 Min

Wie gedenkt die Stadt Hamburg der Verbrechen des Kolonialismus?

Viele Hamburger Kaufleute haben durch den Kolonialismus profitiert, oft mit skrupellosem Vorgehen. Die Aufarbeitung in den Unternehmen geht nur schleppend voran. 5 Min

Das Bild des Frauenkopfs von Modigliani liegt neben einer Pappverpackung auf einem Tisch. © Screenshot
1 Min

Sprengel-Museum gibt Raubkunst aus der NS-Zeit zurück

1949 kam der "Frauenkopf" von Amedeo Modigliani nach Hannover. Nun ist klar: Es gehörte einst dem jüdischen Sammler Georges-Michel. 1 Min

Das Gemälde "Junges Mädchen" von Paula Modersohn-Becker in der Hamburger Kunsthalle. © Screenshot
5 Min

Raubkunst in Hamburg? - Wie eine jüdische Familie um ein Bild kämpft

Seit 1958 befindet sich in der Hamburger Kunsthalle das Bild eines Mädchenkopfes von Paula Modersohn-Becker. Es ist mutmaßlich Raubkunst. 5 Min

Drei antike, italienische Vasen. © Screenshot
2 Min

Kieler Kunsthalle gibt geraubte Vasen an Italien zurück

Die Werke aus antiken Gräbern waren vor Jahrzehnten offenbar bei einem zwielichtigen Kunsthändler gekauft worden. 2 Min

Durch die Ausstellung über den Kunstraub der Nationalsozialisten geht ein Besucher am 18.09.2008 im Jüdischen Museum Berlin. © picture-alliance/ dpa Foto: Rainer Jensen

Der Kunstraub der Nazis - Die späte Suche nach Gerechtigkeit

Der organisierte Kunstraub an jüdischen Familien, die zur Ausreise aus Nazideutschland zur Ausreise genötigt wurden, ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt. (ARD-Mediathek) extern

Ein leerer Bilderahmen hinter Polizei-Absperrband. © NDR Foto: Foto: [M] Aleksandr Golubev | istockphoto, David Wall | Planpicture

Podcast: Kunstverbrechen - True Crime meets Kultur

Lenore Lötsch und Torben Steenbuck rollen spektakuläre Kunstdiebstähle auf. Sie nehmen uns mit an Tatorte, treffen Zeugen und Experten. mehr

Grafik - eine rote Spirale in deren Mitte das Wort "Museumsdetektive" steht. © NDR

Museumsdetektive - auf der Suche nach Raubkunst im Norden

Raubkunst gehört auch im Norden zum Bestand vieler Museen. Woher kommen die Objekte? Wo ist der Besitz von Opfern? mehr

Die Verladung eines sogenannten Liftvans auf ein Schiff im Hamburger Hafen (1930er-/1940er-Jahre) © Gustav Werbeck/HHLA-Fotoarchiv Foto: Gustav Werbeck/HHLA-Fotoarchiv

Erste Datenbank für Suche nach geraubtem jüdischen Eigentum

Ein Team des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven hat Tausende Daten zusammengetragen, um Nazi-Raubgut wiederzufinden. mehr

Menschenansammlung bei einer Versteigerung jüdischer Umzugsgüter in Lörrach Anfang der 40er-Jahre. © Stadtarchiv Lörrach

NS-Raubzug: Wie Nazis jüdische Emigranten ausplünderten

Zigtausendfach kam die Habe jüdischer Emigranten ab 1939 etwa in Hamburg unter den Hammer - und füllte damit die deutsche Kriegskasse. mehr

Das Gemälde "Junges Mädchen" von Paula Modersohn-Becker in der Hamburger Kunsthalle. © Screenshot

"Junges Mädchen": NS-Raubkunst in der Hamburger Kunsthalle?

Knapp 80 Jahre nach Kriegsende gibt es Streit um ein Bild von Paula Modersohn-Becker - zwischen der Hamburger Kunsthalle und den Nachkommen eines NS-Opfers. mehr

Eine Violine liegt auf schwarzem Hintergrund. © IMAGO / Cover-Images

Musikinstrumentenfonds: Haben verliehene Instrumente NS-Hintergrund?

Die Deutsche Stiftung Musikleben verleiht wertvolle Streichinstrumente. Doch sechs davon sind mit der NS-Zeit verbunden. mehr

NS-uniformierte Männer spielen Geige © picture alliance/VisualEyze/United Archives | -

Auf den Spuren von geraubten Musikinstrumenten aus der NS-Zeit

Die französische Organisation "Musique et spoliations" hat sich an die Fersen von Instrumenten mit schwarzen Flecken im Lebenslauf geheftet. mehr

Eine Geige liegt in einem geöffneten Geigenkasten © dpa/Bundespolizei

Gestohlene Geigen, verlorene Celli: Instrumente und ihr Verschwinden

Eine Stradivari kostet schon mal vier Millionen Dollar. Das weckt Begehrlichkeiten. Manche wertvollen Instrumente wurden aber auch einfach verschusselt. mehr

Huaxtekische Objekte © Stadt Salzgitter

Deutschland gibt Artefakte aus Salzgitter an Mexiko zurück

Die 75 Objekte waren im vergangenen Jahr im Museumsdepot des Museums Schloss Salder und beim Zoll gefundenen worden. mehr

Benin-Bronzen, die in der Vergangenheit geraubt und an Nigeria zurückgegeben wurden, werden während einer Übergabezeremonie ausgestellt. © picture alliance/dpa/AP | Olamikan Gbemiga

Benin-Bronzen: "Müssen lernen, nicht alles bestimmen zu wollen"

Die Debatte um die Restitution afrikanischer Kulturgüter polarisiert. Provenienzforscherin Bénédicte Savoy wünscht sich mehr Zurückhaltung. mehr

Die Büste der Königin Nofretete (1340 v. Chr.), Original © picture-alliance/ dpa/dpaweb Foto: Stephanie Pilick

"Büste der Nofretete": Raubkunst oder nicht?

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Louvre und das British Museum beharren darauf, dass viele Objekte aus dem Alten Ägypten legal bei ihnen stehen. mehr

Zu sehen sind Olena Balun, Johannes Nathan, Kathrin Kleibl und Christine Gerberding. © privat | Thomas Lingens | DSM | HEINEKOMM / Stefan Albrecht

Raub und Zerstörung - Wenn Kultur zur Zielscheibe wird

Einst raubten die Nazis in ganz Europa Kunstgegenstände, nun werden im Krieg gegen die Ukraine gezielt Kulturorte angegriffen. Darüber wurde im Körber Forum in Hamburg diskutiert. mehr

Listen der Stasi über die "Aktion Licht" von 1962

"Aktion Licht": Die Schatzjagd der Stasi und ihre Folgen

Bei der "Aktion Licht" beschlagnahmt die Stasi 1962 in der ganzen DDR Kunstwerke. Nun versuchen Historiker, das Geschehen zu rekonstruieren. mehr

Provenienzforscher Christopher Galler im Archiv des Bomann-Museums in Celle. © NDR

Der Fall Alfons Jaffé: Ein Gemälde kehrt zurück

Der jüdische Kunstsammler Alfons Jaffé wähnte seine Sammlung in Sicherheit. Doch auch in den Niederlanden war sie vor den Nazis nicht sicher. Ein Gemälde kehrt jetzt zur Familie zurück. mehr

Zwei Bronzepferde von Joseph Thorak beim Transport nach Berlin © picture alliance/dpa | Britta Pedersen

"Schreitende Pferde": Wie darf Nazi-Kunst präsentiert werden?

Zwei Bronzepferde des NS-Künstlers Josef Thorak sind in Berlin angekommen. Ein Gespräch mit Urte Evert, der Leiterin der Zitadelle Spandau. mehr

Staatliches Museum Schwerin © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Foto: Jens Büttner

Raubkunst in der DDR: Das unerforschte Kapitel

Auch 30 Jahre nach Mauerfall ist das Thema Kunstraub in der DDR noch weitgehend unerforscht. Das ist das Fazit einer Podiumsdiskussion mit Experten im Staatlichen Museum Schwerin. mehr

Ein älterer Herr steht vor einer wandgroßen Fotografie mit Polospielern. © Real Fiction

Nazi-Opfer Emden: Erben wollen Gerechtigkeit

Der jüdische Kaufmann Max Emden besaß zahlreiche Kaufhäuser und eine Kunstsammlung - bis die Nazis ihn zu Notverkäufen zwangen. Schon lange kämpfen seine Erben um Gerechtigkeit. mehr

Audios und Videos

Ein Mann steht vor Bildern in einem Museum. © Panthermedia Foto: anyaberkut

Museen und Ausstellungshäuser im Norden

Kulturell ist in Norddeutschland für jeden was dabei. NDR.de stellt Ihnen zum Start der Ferienzeit ausgewählte Museen vor. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Demokratie unter Druck?