Arbeiten von Schülern des Gymnasium Rahlstedt © Franziska Storch Foto: Franziska Storch
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AUDIO: "Dix und die Gegenwart": Ausstellung als Insprationsquelle (3 Min)

"Dix und die Gegenwart": Ausstellung als Inspirationsquelle

Stand: 13.02.2024 17:58 Uhr

Bis zum 1. April zeigen die Hamburger Deichtorhallen die Ausstellung "Dix und die Gegenwart". Schüler und Schülerinnen aus Rahlstedt zeigen nun inspirierte Gegenentwürfe - neben den Dix-Gemälden.

von Franziska Storch

Otto Dix malte schonungslose Porträts, Kriegsszenen und düstere Landschaften. Seine Themen sind bis heute aktuell. Das zeigen die Deichtorhallen mit Kunstwerken von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, die direkt neben denen von Otto Dix hängen.

Arbeiten von Schülern des Gymnasium Rahlstedt © Franziska Storch Foto: Franziska Storch
Sherif Fadel Oumars "Goldener Kopf"

Den Schüler Sherif Fadel Oumar haben in der Ausstellung vor allem die späten Landschaften von Otto Dix beeindruckt. Er besucht die 11. Klasse am Gymnasium Rahlstedt. Aus Ton hat er einen Kopf mit Helm gemacht. Ein Dolch durchbohrt den Helm von oben. Brutal. Gold angemalt sieht der Kopf sehr wertvoll aus. Welchen Wert hat ein Leben?

Dix-Ausstellung: Schulklasse mit besonderem Blick

Arbeiten von Schülern des Gymnasium Rahlstedt © Franziska Storch Foto: Franziska Storch
Angeregt von den vielen Mutter-Kind-Bildern in der Ausstellung "Otto Dix und die Gegenwart" hat Hannah Swidlowski diese Arbeit entwickelt.

Die Schülerinnen und Schüler haben die Ausstellung in den Deichtorhallen schon vor allen anderen gesehen, erinnert sich Hannah Swidlowski beim Ausstellungsaufbau: "Das war schon beeindruckend, weil ich so etwas noch nicht gesehen hatte - wie so große Kunstwerke aufgebaut werden."

In der Ausstellung sind ihr viele Mutter-Kind-Bilder aufgefallen. Deswegen hat sie eine Babypuppe gebaut und sie die dann allen in den Arm gedrückt. Mädchen, Jungen, Frauen und Männern haben Fotos davon gemacht. Sich einfach inspirieren zu lassen, das ist viel mehr Freiheit als sonst im Kunstunterricht.

Unterstützung durch erfahrenen Künstler

Das Projekt dauert ein halbes Jahr. Ganz schön lange. Hilfe beim Entwickeln von Ideen und Kunst-Machen gab es von dem Künstler Christian Kintz. Das ist gerade dann wichtig, wenn es nicht rund läuft, ist Milena Spitzenetski überzeugt: "Persönlich hat er mir geholfen, indem er gesagt hat: Hey, wenn du unzufrieden mit dieser Frau bist, zerstöre sie und mach was daraus. Er hat mir diesen Mut gegeben, diese Frau zu zerstören und mit Blau zu bemalen."

Ihr großes Gemälde zeigt jetzt einen blauen Frauenkopf, der sich nach oben auflöst. Es geht dabei um den Tod und die Seele - auch das sind Themen in der Ausstellung. Das Projekt gehört zum Hamburger Format Kunstpioniere, das es schon fast zehn Jahre gibt. Kunstmuseen und Ausstellungshäuser arbeiten mit verschiedenen Schulen für Ausstellungen zusammen.

Blitzausstellung am Valentinstag

Arbeiten von Schülern des Gymnasium Rahlstedt © Franziska Storch Foto: Franziska Storch
Läyana Ogbidous Arbeit und ihre Gedanken

Ganz neue Erfahrungen auch für Schülerin Läyana Ogbidou. Ihr ist in der Ausstellung ein Kunstwerk von einer schwarzen Künstlerin aufgefallen. Deswegen hat auch die Elftklässlerin eine schwarze Frau gemalt, die ihr selbst ziemlich ähnlich sieht. "Da kamen mir halt so Fragen auf", erzählt sie. "Was ist an Frauen weniger Wert? Warum haben sie weniger Chancen? Unten habe ich meine Wünsche aufgeschrieben unter anderem, dass ich mir diese Vorurteile aus der Gesellschaft raus wünsche."

Ihre Gedanken hat sie aufgeschrieben, über das Gemälde geklebt und teilweise wieder abgerissen. Nur Fetzen bleiben lesbar. In einer Blitzausstellung am Valentinstag, werden die gut 20 Arbeiten unter einem Dach mit der Dix-Ausstellung zu sehen sein. Alle Augen strahlen jetzt schon vor Aufregung und Vorfreude.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 13.02.2024 | 19:00 Uhr

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