Max Kruse (l.) und Niko Kovac im Gespräch © IMAGO/Christian Schroedter

VfL Wolfsburg bei Union Berlin: Der lange Schatten von Max Kruse

Stand: 18.09.2022 10:21 Uhr

Trotz seiner Verbannung aus dem Kader von Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg ist Max Kruse nach wie vor allgegenwärtiges Thema. Ausgerechnet heute müssen die "Wölfe" bei dessen Ex-Club Union Berlin antreten.

Trainer Niko Kovac sieht die Vorbereitung auf das schwere Auswärtsspiel beim Spitzenreiter aus Berlin nicht durch die Personalie Max Kruse beeinflusst. "Diese Woche habe ich überhaupt nichts Negatives feststellen können", sagte Kovac am Freitag bei der Pressekonferenz vor dem anspruchsvollen Duell an der Alten Försterei (live ab 15.30 Uhr im NDR Livecenter).

Kovac hält sich zum Dauerthema Kruse bedeckt

Zum ausgebooteten Kruse, der in dieser Woche am Dienstag etwa lediglich Torschussübungen mit den Ersatzkeepern machte, zeigte sich Kovac schmallippig, aber versöhnlich: "Über die Person Max Kruse gibt es nichts Negatives zu berichten. Alles war gut - von daher gibt es dazu nichts Weiteres zu sagen."

Kovac hatte Kruse vor dem 1:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt mitgeteilt, dass er kein Spiel mehr für den VfL bestreiten werde. Der 34-Jährige trainiert aber immer noch mit der Mannschaft, weil ein Transfer zu einem anderen Club aktuell nur schwer möglich ist und Gespräche über eine Vertragsauflösung weiterhin ausstehen.

In einer ersten Reaktion auf diese Entscheidung hatte Kruse in einem Instagram-Video trotzig angemerkt: "Ich entscheide selber, wann meine Zeit in der Bundesliga vorbei ist. Das entscheidet niemand anderes für mich."

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Max Kruse (v.l.)  in seiner ersten Trainingseinheit beim VfL Wolfsburg nach der Ausbootung von Trainer Niko Kovac. © Imago / regios24

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Kovac stellte am Freitag aber noch einmal klar, dass für ihn nur Kruses Bundesliga-Zeit in Wolfsburg zu Ende sei. "Ich bin mit Sicherheit nicht derjenige, der das für andere Clubs entscheiden kann. Aber für diesen Club habe ich das mitentschieden", sagte er.

Sportlich den nächsten Erfolg einfahren

Nach dem ersten Saisonsieg in der Vorwoche bei Eintracht Frankfurt (1:0) möchten die "Wölfe" gegen Union nachlegen. "Es wäre verdammt wichtig, wenn wir in Berlin etwas holen könnten. Wir sind Tabellen-16. und spielen beim Ersten - aber wir wollen dort etwas mitnehmen", so Kovac.

Nmecha wohl fit, Wimmer auf Heimaturlaub

Dafür stehe ihm das Personal der Vorwoche zur Verfügung - und somit aller Voraussicht nach auch der zuletzt angeschlagene Lukas Nmecha. Fehlen wird den Niedersachsen hingegen Patrick Wimmer. Der Verteidiger befinde sich laut Kovac auf Heimaturlaub, um dort nicht näher genannte private Angelegenheiten zu regeln. Er werde ab Mitte der nächsten Woche wieder zur Mannschaft stoßen.

Lob für die Arbeit von Union Berlin

Der Mannschaft von Union-Trainer Urs Fischer zollte Kovac trotz der Leistungsschere zwischen Liga und internationalem Wettbewerb Respekt: "Der Rhythmus, jeden dritten Tag zu spielen, ist nicht einfach. Ich habe das Spiel gestern gesehen. Die Intensität, die diese Mannschaft fährt, ist einzigartig. 90 Minuten geht es rauf und runter. In jedem Zweikampf sind sie präsent. Wer nach sechs Spieltagen Erster ist, hat mit Sicherheit vieles richtig gemacht."

Er glaube zwar schon, "dass Union auch am Ende sehr weit oben sein wird", sagte Kovac weiter. "Ich glaube aber nicht, dass Union diejenigen sein werden, die die Bayern vom Thron stoßen werden. Sicherlich wünschen sich alle, dass mal ein Anderer Meister wird - warum nicht Union? Aber der Wunsch ist das eine, und wir müssen schon ein bisschen realistisch bleiben. Wenn es jemand schafft, dann sicherlich eher eine andere Mannschaft."

Unioner Wiedersehen mit Kruse geplatzt

Bei den Köpenickern, die am Donnerstag auch ihre zweite Partie in der Europa League mit 0:1 verloren, hätte man sich über ein Wiedersehen mit Kruse gefreut. "Er hätte sich sicher gewünscht, nochmal an der Alten Försterei zu spielen. Von daher ist es schade für ihn und ein bisschen auch für uns" sagte sein ehemaliger Mitspieler Rani Khedira jüngst zur Ausbootung des gebürtigen Reinbekers.

Mögliche Aufstellungen:

Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Diogo Leite - Trimmel, Khedira, Ryerson - Thorsby, Haberer - Siebatcheu, Becker
Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix, van de Ven, Paulo Otavio - Arnold, Franjic - Svanberg, Brekalo - Nmecha, Waldschmidt

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 18.09.2022 | 22:50 Uhr

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