Meisterschaft ade - Wolfsburg kassiert Klatsche gegen Bayern München

Stand: 23.03.2024 20:10 Uhr

Die letzten Titel-Träume der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind geplatzt - und wie. Die Niedersächsinnen kassierten am Sonnabend im Bundesliga-Topspiel zu Hause gegen den FC Bayern München eine herbe 0:4 (0:0)-Niederlage.

von Matthias Heidrich

Der Spitzenreiter aus München kann den Meisterschafts-Schampus kaltstellen. Sieben Punkte Vorsprung hat der FC Bayern nun Vorsprung vor den Wolfsburgerinnen, bei noch fünf ausstehenden Spieltagen.

"Es war nicht dieses 4:0, das an der Anzeigetafel steht. Es war viel, viel ausgeglichener", sagte VfL-Trainer Tommy Stroot im Sportschau-Interview, der den Meisterschaftszug auch als abgefahren ansieht." Ich weiß, dass die Bayern im Normalfall keine sieben Punkte mehr liegenlassen. Trotzdem ist es unsere Aufgabe, die restlichen Bundesligaspiele für uns zu entscheiden."

"Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, um da zu sein, wenn irgendwas ganz verrücktes passiert. Aber generell kann ich mir das schwer vorstellen." VfL-Trainer Tommy Stroot

Nach dem Aus in der Champions League bleibt den VfL-Frauen jetzt nur noch der DFB-Pokal als letzte Titelchance in dieser Saison. Dort geht es am kommenden Sonnabend (13 Uhr) im Halbfinale im eigenen Stadion gegen Essen. Das zweite Semifinale bestreiten die Bayern am Ostersonntag (15.45 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt. Das Pokalfinale steigt am 9. Mai in Köln.

Bayern München nach der Pause eiskalt

Im Topspiel zwischen den beiden Schwergewichten der Frauen-Bundesliga präsentierten sich die Münchnerinnen im Stile eines Meisters und feierten nach 15 Jahren den ersten Sieg in Wolfsburg. Es lief vor 24.437 Zuschauern zwar nicht alles rund bei den Bayern und der VfL war in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, aber nach dem Seitenwechsel schlug das Team von Trainer Alexander Straus eiskalt zu. Pernille Harder (48.), Klara Bühl mit einer direkt verwandelten Ecke (57.), Lea Schüller (76.) und Georgia Stanway (87.) schossen den für Wolfsburg bitteren, aber am Ende verdienten Bayern-Sieg heraus.

Wolfsburg musste schon früh eine Schrecksekunde überstehen, als Giulia Gwinn (4.) die Latte traf. Danach fanden die Niedersächsinnen mit viel läuferischem Aufwand aber sehr gut ins Spiel. Zudem war der VfL in den Umschaltmomenten hellwach, setzte immer wieder schnelle Konter.

Nationalverteidigerin Hegering muss verletzt raus

Einen davon hätte Sveindis Jonsdottir in der 13. Minute zum 1:0 für die Gastgeberinnen nutzen müssen, verzog aber mit ihrem schwachen linken Fuß. Auch die Auswechslung von Nationalverteidigerin Marina Hegering (24.), die sich ohne gegnerische Einwirkung offenbar an der Wade verletzte, steckten die Wolsburgerinnen gut weg. Nuria Rabano fügte sich nahtlos in das VfL-Spiel ein.

Die Münchnerinnen taten sich schwer, blieben ob ihrer individuellen Klasse aber immer gefährlich. Vor allem mit tiefen Pässe in die Schnittstellen der VfL-Abwehr kamen die Gäste zu guten Möglichkeiten. Lea Schüller scheiterte bei der besten aber an der großartig reagierenden Merle Frohms im Wolfsburger Tor (35.).

Bühl zirkelt eine Ecke direkt ins Eck

Kurz nach der Pause schlugen die Münchnerinnen Wolfsburg mit ihren eigenen Waffen, schalteten blitzschnell über Bühl um. Den Rest erledigte Pernille Harder mit schöner Technik und auch etwas Glück, als ihr abgefälschter Schuss zum 1:0 für den FC Bayern im VfL-Tor einschlug. Bühl krönte ihre starke Leistung anschließend mit der sehenswert ins lange Eck gezirkelten Ecke, ehe Schüller und Stanway den Deckel für München draufmachten.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 23.03.2024 | 23:03 Uhr

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