Trainer Fabian Hürzeler vom FC St. Pauli © IMAGO / Jan Huebner

FC St. Pauli vor komplizierter Aufgabe im DFB-Pokal beim FC Homburg

Stand: 05.12.2023 07:47 Uhr

Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli geht als klarer Favorit in das Achtelfinalspiel des DFB-Pokals heute beim FC Homburg. Die Saarländer sind der einzige noch verbliebene Regionalligist im Wettbewerb, dennoch sollte der Kiezclub sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Der Traum von einer großen Karriere im Trikot des großen FC Bayern München - er einte einst Fabian Hürzeler, Patrick Weihrauch und Max Dombrowka. Und so weit war das Trio gar nicht davon entfernt. Immerhin bis in die U19 des deutschen Rekordmeisters hatten sie es geschafft. Dort spielte Hürzeler in der Saison 2010/2011 an der Seite von Dombrowka und lief eine Serie später gemeinsam mit Weihrauch für den Münchner Nachwuchs auf.

In den bajuwarischen Bundesliga-Kader schaffte es letztlich nur Weihrauch, vermochte sich dort aber nicht durchzusetzen. Der Mittelfeldmann suchte sein Glück wie Dombrowka und Hürzeler anderswo. Heute (20.45 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) kommt es nun zum Wiedersehen der früheren Bayern-Talente, wenn St. Pauli in Homburg gastiert. Denn Hürzeler ist bekanntlich mit großem Erfolg Coach des Kiezclubs. Und Dombrowka und Weihrauch laufen seit dieser Spielzeit für die Saarländer auf.

VIDEO: Bokal-Rettung - Das Wunder von St. Pauli (45 Min)

Hürzeler: "Sie können jedem Gegner wehtun"

"Sie sind eigentlich als Drittligist zu behandeln. Sie haben im Pokal bewiesen, dass sie jedem Gegner wehtun können. Insofern ist das eine Herausforderung, die wir mit maximaler Professionalität angehen werden", sagte Hürzeler. Der Respekt des 30-Jährigen vor dem Homburgern ist mehr als berechtigt. Das Team von Trainer Danny Schwarz - der übrigens auch eine Vergangenheit beim FC Bayern hat - warf in den ersten beiden Runden den Bundesligisten Darmstadt 98 (3:0) sowie Zweitligist SpVgg Greuther Fürth (2:1) aus dem Wettbewerb.

Und auch in der Regionalliga Südwest läuft es für St. Paulis Pokalgegner richtig gut. Durch das 1:1 am Sonnabend im Spitzenspiel bei der TSG Hoffenheim II übernahm der FCH zumindest vorübergehend die Tabellenführung.

St. Pauli seit 22 Pflichtspielen ungeschlagen

Es darf also geträumt werden am Waldstadion von der Rückkehr in den Profifußball. Zusätzliche Einnahmen durch weitere Pokalsensationen würden bei dieser Mission fraglos behilflich sein, könnte der ohnehin schon gute Kader in der Winterpause doch noch einmal verstärkt werden. St. Paulis Verantwortliche haben die forschen Homburger natürlich genau unter die Lupe genommen. Und bei allem Respekt herrscht bei den saison- und wettbewerbsübergreifend seit 22 Pflichtspielen ungeschlagenen Hanseaten das Selbstverständnis, die schwere Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können.

"Eine Mannschaft, die in der ersten Runde mit Darmstadt einen Bundesligisten und anschließend mit Fürth eines der spielstärkeren Teams der Zweiten Bundesliga rausgeworfen hat, sollte und darf man natürlich nicht unterschätzen. Trotzdem werden wir mit dem klaren Ziel nach Homburg fahren, ins Viertelfinale einzuziehen", sagte Sportchef Andreas Bornemann.

Regionalligist trotzt mit Agrarfolie Frost und Schnee

Die Austragung der Partie soll laut dem Regionalligisten trotz des Wintereinbruchs nicht gefährdet sein. Es sei eine spezielle Agrarfolie auf dem Rasen ausgelegt worden, die vor Frost schützen soll, teilte der Club bereits in der vergangenen Woche mit. Nach dem Abschlusstraining vor dem Spiel in Hoffenheim habe die Mannschaft "tatkräftig mit angepackt" und höchstselbst die Schutzplanen auf dem Rasen ausgerollt. Anders als in den drei Topligen üblich gibt es im altehrwürdigen Waldstadion keine Rasenheizung.

St. Pauli scheiterte schon einmal in Homburg

Dort war St. Pauli im Pokal schon einmal Gast. Am 25. August 1995 trat der Kiezclub zum Erstrundenspiel bei den Saarländern an. Während Homburg damals wie heute in der Regionalliga um Punkte kämpfte, waren die Norddeutschen sogar Bundesligist. Aber ihrer Favoritenstellung konnten die Hamburger nicht gerecht werden. Sie unterlagen nach Verlängerung mit 1:2. Bleibt für Hürzeler und Co. nur zu hoffen, dass das kein schlechtes Omen ist...

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 05.12.2023 | 23:02 Uhr

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